Beiträge von MedCo07

    Hallo,

    wenn eine diabetische Nephropathie vorliegt, entspricht das der Konstellation in Bsp.5 zu DKR 0401h. Da kommt ein Pat. mit pAVK und diese ist Komplikation des Diabetes.
    In Ihrem Fall komt jemand wegen Anämie, die ist allerdings kodiertechnisch (weil renale Anämie) mit N18.?+ D63.8* zu verschlüsseln. Die N18.? ist Komplikation des Diabetes.
    Deshalb E1?.20+(HD) N08.3*; N18.?+ D63.8*.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Hallo,

    die Intention dürfte ja wohl unstrittig die Entfernung des Konkrements aus dem Harnleiter gewesen sein. Bei hochsitzendem Stein ist durchaus auch die Reposition plausibel.
    Für den OPS 5-562.9 ist nicht spezifiziert, womit Sie den Stein ins Nierenbecken zurückbefördern müssen. - D.h. egal, ob durch Spülung oder durch ein "Instrument". Sie wollten den Stein aus dem Ureter entfernen und haben aktiv was gemacht. Der Stein wurde durch Ihren Eingriff aktiv ins Nierenbecken zurückbefördert.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Hallo Keks,

    das wird prinzipiell verschlüsselt, wie andere Urämiesymptome auch, - z.B. uräm. Perikarditis oder Neuropathie - d.h. als Kreuz-Stern Diagnose.
    Kreuzdiagnose ist die Chronische Niereninsuffizienz, im Stadium der Urämie selbstverständlich N18.5.
    Die Stern-Diagnose ist im Falle der Neuropathie G63.8*, dementsprechend bei Enzephalopathie G94.8*.
    Urämie tritt erst bei hochgradiger Einschränkung der Nierenfunktion beim chronischen Nierenversagen auf. Dass jemand im Zeitraum der letzten 2 Monate und 30 Tage vor Auftreten urämischer Symptome noch eine normale Nierenfunktion hatte, ist Unsinn. Es sei denn es handelt sich um ein Akutes Nierenversagen, und der Patient hat Pech gehabt und ist ein paar Tage zu lange nicht (adäquat) behandelt worden.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Hallo

    das ist toll. eigentlich eine unlösbare Aufgabe. Es handelt sich um Patienten mit gleichzeitigem Emphysem und Lungenfibrose. Der ICD kennt dieses Syndrom nicht. Nach D004d sind, wenn es für ein Syndrom keinen spezifischen ICD gibt, die einzelnen Manifestationen zu verschlüsseln. Das heißt hier Lungenfibrose + Emphysem. Jetzt wirds schwierig, wenn es um die Hauptdiagnose geht. Da gilt die Regelung bzgl. konkurrierender HD. I.d.R. dürfte das Problem der Patienten ja Dyspnoe sein und da dürfte es ziemlich unmöglich sein, zu entscheiden, was von beidem (Fibrose oder Emphysem) im Vordergrund steht. In der Literatur findet man, dass die Patienten meistens eine relativ wenig pathologische Spirometrie haben aber eine pathologische Diffusionskapazität. Also eher keine relevante Obstruktion (von wegen COPD)
    Eigentlich brauchen Sie erst mal jemand, der pneumologisch up to date ist (den scheint es ja zu geben, sonst wäre ja die Diagnose CPFE nicht gestellt worden), der Ihnen das erst mal medizinisch aufzudröselt und Ihnen sagen kann, was bei dem Patienten im Vordergrund steht - und das wäre dann die HD.

    Kodiertechnisch könnte es aber noch komplizierter werden, da das Syndrom oft bei Rauchern auftritt. J43.- hat als Exklusivum "durch Einatmen von chemischen Substanzen, Gasen, Rauch und Dämpfen (J68.4)" , was ebenso Exklusivum bei J84.- ist (Exkl. Lungenkrankheiten durch exogene Substanzen; bei J84.1 nochmal explizit Exkl. J68.4). Ob man den Zigarettenrauch allerdings grundsätzlich als verursachend ansehen kann, ist möglicherweise auch nicht so einfach zu entscheiden.

    Ich bin gespannt, was Ihr Pneumologe dazu sagt.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Guten Morgen,

    medizinisch sehe ich das genauso wie schnippler2.
    Aber fürs Kodieren ist leider die Medizin nebensächlich und die Systematik entscheidend (und der Blick ins Systematische Verzeichnis unerlässlich):
    K56.- heißt Paralytischer Ileus und intestinale Obstruktion ohne Hernie
    Und unter den Exklusiva steht"mit Hernie (K40 - K46)".
    Und bei K40.3- findet sich: "Verschluss verursachend"
    Daher leider keine ND.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Guten Morgen

    Das hat vor allem mit dem Hinweis zu T86.- zu tun: Das Versagen der abgestoßenen Organe und Gewebe (z.B. ein akutes Nierenversagen bei Abstoßung eines Nierentransplantates) ist in der Schlüsselnummer enthalten und daher nicht gesondert zu kodieren
    Das ANV bei einem Transplantierten ist ein "Versagen eines transplantierten Organs" und daher kann leider N17.9 nicht kodiert werden.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Hallo Findus

    prinzipiell richtig, wenn ich was habe, das mit D70 - D72 verschlüsselt werden kann.
    Hier lag aber kein abnormer Befund, der mit D70-D72 kodiert werden kann, vor. Daher "greift" das Exklusivum nicht.
    Da wir von dem Fall nichts außer 3 Blutbildern, Kind und Gastroenteritis wissen, sollte man besser nicht rumspekulieren. Das führt oft nur zu ziemlich unergiebigen Diskussionen :wacko: .
    Wir wissen nicht, ob eine gesicherte Diagnose vorlag, ob der MDK recht hatte ...
    Wenn der MDK oder sonst jemand eine gesicherte Diagnose hat, dann kann man die ja kodieren. Im vorliegenden Fall gibt es nur den Befund Leukopenie und es war die Frage, wie man die kodiert.
    Wenn ich trotzdem anfangen sollte zu spekulieren (womit ich dann hoffentlich nicht eine Lawine lostrete), würde ich mich als erstes fragen, warum ich die Leukopenie überhaupt kodieren soll. -Wo denn bei einem Kind mit Gastroenteritis die Relevanz einer Leukopenie ist - außer erst mal Laborkontrolle, wie es hier ja der Fall war. Das kommt bei Infektionen häufiger vor. Kann aber auch sein, dass wirklich eine Relevanz im Sinne der ND-Definition vorlag.
    Aber das war ja nicht Gegenstand der Anfrage und kann ohne nähere Kenntnis des Falles auch nicht beantwortet werden.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Hallo zusammen,

    schöne Diskussion.
    Aber vielleicht mal zurück zur Ausgangssituation.
    Vor der Kodierung sollte man die genaue Diagnose kennen.
    Die Informationen sind leider sehr spärlich, aber wenn ich nicht mehr weiß als die Angaben unter http://foka.medizincontroller.de/index.php/Anfrage_0065, muss ich halt von dieser Datenlage ausgehen:
    Nach den vorliegenden Labordaten gab es initial ein Differentialblutbild mit normaler Anzahl segmentkerniger Granulozyten. In den nachfolgenden Tagen waren die Leukozyten erniedrigt. Das nennt man Leuko(zyto)penie. Eine Differenzierung dazu gab es nicht. Es ist also leider nicht bekannt, ob die Neutrophilen Leukozyten über oder unter dem Grenzwert lagen.
    Deshalb kann ich auch keine Neutropenie verschlüsseln. Ein Code aus Kategorie D70.- geht nur, wenn eine Neutropenie oder Agranulozytose vorliegt. - Auch wenn das Alphabetische Verzeichnis darauf hinweist, dass Leukozytopenie evtl. mit D70.7 kodiert werden kann. Kann sie, aber nur wenn die Leukozytopenie auch gleichzeitig eine Neutropenie oder Agranulozytose ist.

    Das mit Alphabetischem und Systematischem Verzeichnis ist offenbar nicht so ganz einfach.
    Dabei gehört es zu den Basics der Kodierung, dass nur das Systematische Verzeichnis maßgebend ist.
    Das steht in DKR D014d und Anhang A Punkt 6. ("Die Richtigkeit der ausgewählten Schlüsselnummern ist durch Rückgriff auf das Systematische Verzeichnis zu überprüfen.")
    D014d bezieht sich übrigens nicht nur auf ".9"-Codes (was im Übrigen angesichts der Anweisung in Anhang A selbst dann irrelevant wäre).
    Das Alphabetische Verzeichnis kann lediglich eine Hilfestellung geben, welcher Code zutreffen könnte. Das heißt, wenn der gefundene Schlüssel inhaltlich nicht zum entsprechenden Schlüssel im Systematischen Verzeichnis passt, darf man ihn auch nicht kodieren.
    D70.7 kann ich nur dann verschlüsseln, wenn die Diagnose auch zu D70.7 im Systematischen Verzeichnis passt. Der Klassentitel der Kategorie D70 lautet Agranulozytose und Neutropenie. Also muss zumindest eine Neutropenie vorliegen, um so einen Code zu verschlüsseln.

    Und jetzt?
    Der Begriff Leukopenie kommt im systematischen Verzeichnis nur im Text von M05.0- vor und taucht sonst nirgends auf.
    Aus den rudimentären Informationen über den Fall wissen wir nur, dass es eine erniedrigte Leukozytenzahl gab. Ob man das als "Krankheit" der Leukozyten bezeichnen kann, wissen wir auch nicht. Also geht auch kein Code aus D72.-
    Da bleiben letztlich nur die Codes für abnorme Befunde.

    Das alphabetische Verzeichnis hilft in dem Fall sogar weiter:
    Leukozytenzahl
    – erhöht R72
    – erniedrigt R72
    Oder die semantische Suche in Kodip.

    Viele Grüße

    MedCo07

    Guten Morgen,

    Der Code stimmt, der Text nicht.
    5-513.4x ist nicht die Photodynamische Therapie (das ist 5-513.41), sondern der Code für "sonstige"

    Lt. Beschreibung wurde eine Radiofrequenzthermoablation in den Gallenwegen durchgeführt.
    Im Kapitel 5-513 "Endoskopische Operationen an Gallenblase und Gallenwegen" gibt es dafür keinen spezifischen Code. Deshalb bleibt nur der unspezifische Code 5-513.4x " Endoskopische Operationen an den Gallengängen: Destruktion: Sonstige ".
    Spezifische Codes für Radiofrequenzthermoablation gibt es nur für Leber (5-501.5-) und Knochen (5-789.6)

    Viele Grüße

    MedCo07