Beiträge von hanusch

    Hallo Frau Zierold,

    würde da die DKR 1919a so interpretieren: T80 - T88, wenn es keinen spezifischen Organkode für die Komplikationen gibt. Da weder ein Kode unter I97.- noch unter K91.- spezifischer ist, als die versehentliche Stichverletzung T81.2 würde ich auch nur diese als ND kodieren. S-Kodes würde ich nicht bei der Angabe einer Verletzung, die im Rahmen einer Operation zugefügt wurde, verwenden.

    Grüße aus dem Vogtland
    R. Hanusch

    Hallo Herr Scholz,

    kenne die Ausgleichsregelung hinsichtlich Kodiereffekten, denke dass unser CMI im Vergleich zum 1. Halbjahr 2002 kaum ansteigen wird, aber vielleicht die Fallzahl ...:3

    Grüße aus dem mittlerweile trüben Vogtland.

    R. Hanusch

    Hallo Forum,

    wir sind nicht das einzige KH, das (kostengünstige) Casemix Performer einsetzt, um alle Akten zu kontrollieren.

    Als Anregung einige Zahlen (August 2002):
    von allen über 2 Wochen kontrollierten Entlassungen (801) waren
    1. richtig kodiert: 252
    2. gering fehlerhaft: 345
    (ohne DRG-Änderung)
    3. fehlerhaft: 204
    (mit DRG-Änderung)

    Von den 204-DRG-Änderungen stieg die Bewertungsrelation bei 150 und nahm bei 54, z. T. deutlich, ab. In der Summe jedoch eine Zunahme der Bewertungsrelation um 180,3 (All Hospital, Viktoria, 2000).
    Selbst wenn man das nur mit 25%, entspricht 45 BWR in 2 Wochen, vorsichtig für Hochrechnungen ansetzt, eine beachtenswerte Zahl für den Moment, wo das System das Nullsummenspiel verläßt und darüber hinaus kann man dem MDK gelassen entgegensehen.
    In zwei weiteren Häusern ganz ähnliche Zahlen. Auch internationale Vergleiche zeigen den Trend. So gibt es im "Alfred's Hospital" Melbourne in der Kodierabteilung jemand, der die Kodierer kontrolliert und diese Kodiermanagerin erwirtschaftet nur damit pro Monat ein Mehrfaches ihres Einkommens.

    Die Ärzte können sich aufwendige Kodierschulungen sparen und mit den neuen Anforderungen QM oder Pathways ... intensiv beschäftigen.

    Grüße aus dem sonnigen Vogtland.

    R. Hanusch

    Hallo Frau Drzierold,

    die Casemix-Performer-Ausbildung hat sich entwickelt. Sie waren bei der Null-Serie dabei. Ausserdem hängt sicher viel vom Trainer ab. Inhaltlich scheint die Vermittlung sehr different zu sein. Positiv ist jedoch sicher auch, dass kostenlose Updateseminare durchgeführt werden, das erste für die CMP'sm die am 1.7.02 ihren Abschluss erhielten, jetzt am 18.11.02. Vielleicht sehen wir uns ja und da haben Sie auch Gelegenheit, sich mit den CMP's aus unserem Haus auszutauschen, wie deren Erfahrungen mit der Ausbildung waren.:)

    Hallo Herr Ruppel,

    wir realisieren die Datenübermittlung so, dass die Krankenakte am Tag nach der Entlassung in die Dokuabteilung kommt. Dazu gibt es eine EDV-Abfrage früh, sodass uns bekannt ist, an welchen vereinbarten Orten welche Akten zu holen sind. Ist der Brief schon dabei, kommt die Akte danach in's Archiv, wenn nicht, dann zurück. So schaffen wir bei ca. 97% der Entlassungen die 3-Tagesfrist.
    Die Meinung, dass unbedingt die Akte des gesamten Aufenthaltes für die abschließende Kodierung vorhanden sein muss kann ich nur unterstreichen.

    Grüße aus dem Vogtland.

    R. Hanusch

    Hallo an alle "Coderinteressierten",

    wir haben im letzten Jahr begonnen, Casemix Performer (ein qualifizierter Coder) nach einem Programm der La Trobe University Melbourne in Zusammenarbeit mit EPOS Health Consultants 12 Wochen berufsbegleitend auszubilden. Alle haben am 1. Juli ihr Abschlusszertifikat (nach 2 Tagen Prüfung(!)) erhalten.
    Ausbildung: 75% Kodieren, 25% DRG-Theorie, Gesetzte, Medizinische Dokumentation und Qualitätsmanagement.

    Seit August arbeitet unsere ärztlich geleitete Abteilung Medizinische Dokumentation, in der jede Krankenakte eben von einem Casemix Performer kontrolliert wird. Diese waren (und sind zum Teil noch, da die meisten nur Teilzeit kontrollieren und Teilzeit weiter in ihren bisherigen Abteilungen arbeiten) Physiotherapeut, Stationsschwester, Intensivpfleger, Verwaltungsmitarbeiter, Arzt. Wir schaffen pro VK ca. 5.000 Akten im Jahr. Ca. 25% DRG-Änderung, davon rund 1/3 mit
    Reduktion der Bewertungsrelation (welch schöner Begriff).
    Ziel der Arbeit: der Entlassungsdatensatz spiegelt den Akteninhalt wider, Right-Coding ist oberstes Gebot. Die Abteilung übernimmt komplett die dezidierten Schulungen in den Abteilungen, ab Januar die MDK-Zusammenarbeit und Zug um Zug die Datenerfassung für die QM-Projekte.

    Derzeit laufen Casemix-Performer-Lehrgänge in Bayern und Thüringen, einer ab Dezember in Hessen, in Berlin wahrscheinlich im Frühjahr und in Sachsen ab Anfang nächsten Jahres. Immer 12 Wochen über ca. 5 - 6 Monate verteilt (je nach Ferien und Feiertagen).

    Unsere Ärzte auf Station fühlen sich echt entlastet - positiv nicht nur für das Betriebsklima. Wer will, kann uns besuchen und die Casemix Performer direkt nach ihren Erfahrungen fragen.

    Schöne Grüße aus dem Vogtland.

    R. Hanusch

    Guten Tag Herr Cramer,

    so ganz allein sind Sie nicht mit dieser Meinung.
    Wir halten es so, dass Spezielle Kodierrichtlinie > Allgemeine Kodierrichtlinie > ICD/OPS-Hinweise, -Inkl.,-Exkl.

    Deshalb erhält auch bei uns jeder Patient mit der Anamnese eines Schlafanfalls ohne weitere Symptome den Kode Z 86.7 zusätzlich.

    Auszug aus DKR, 0601a (Spezielle Kodierrichtlinie):

    2. „Alter Schlaganfall“
    „Alter Schlaganfall“ – diese diagnostische Aussage kann bedeuten:
    1. Der Patient hat die Anamnese eines Schlaganfalls ohne aktuell bestehende neurologische Ausfälle. In diesem Fall wird kodiert:
    Z86.7 Krankheiten des Kreislaufsystems in der Eigenanamnese

    Da dort "in diesem Fall wird kodiert" machen wir das auch so. Es ist ja nicht die einzige Spezielle Kodierrichtlinie, die einer allgemeinen widerspricht.

    Grüße aus dem Vogtland.

    R.Hanusch

    Guten Tag Forum, Guten Tag Herr Gust,

    eine sehr ähnliche Access-Anwendung, wie von Ihnen vorgeschlagen, gibt es aus dem Herkunftsland der G-DRG, aus Australien. :kangoo:

    Das ganze nennt sich PICQ - Performance Indicators of Coding Quality - und wird von eine Arbeitsgruppe des National Center for Classification in Health entwickelt.
    Allgemeine Informationen dazu gibt es unter http://casino.cchs.usyd.edu.au/ncch/PICQ&ACBA.html

    Bei der zweiten dort vorgestellten Software ACBA handelt es sich um ein Programm, dass in verschiedenen australischen Bundesstaaten, aber auch z. B. in Singapore und in Neuseeland von den staatlichen Kodierkontrolleuren zum Audit genutzt wird.

    In der Softwareversion PICQ 2000 sind 122 Indikatoren erfasst. Auf einem Vortrag im Januar 2002 erfuhr ich, dass mehr als 1000 (!)Indikatoren vorliegen, die allesamt erst nach intensiver Prüfung in die Software aufgenommen werden. Einige Beispiele:

    - Uterusruptur ohne Kode für die adäuquate Op.
    - Kode für Gastritis als HD mit ND Magengeschwür
    - Prozedurenkode für Verbrennungsverbandwechsel ohne Verbrennungsdiagnose
    - Kode für Alzheimersche Erkrankung ohne Demenzkode
    - Hyperglykämiekode mit Diabeteskode
    - Hyperemesis gravidarum (mild) mit Dehydratationskode etc.

    Die (englische)Gesamtliste aller 122 Indikatoren ist als PDF-File verfügbar unter:
    http://casino.cchs.usyd.edu.au/ncch/PICQ%20Demonstration.pdf

    Grüße aus dem Vogtland.
    Ralf Hanusch

    Hallo Forum,

    zum Informationsgehalt eines Einzelkodes steht in den Benutzerhinweisen zur Version 2.1:

    "Das bei der Entwicklung des OPS-301 gewählte Vorgehen der Abbildung eines Eingriffes möglichst mit einem Kode erweist sich nicht als sinnvoll, da es teilweise zu erheblichen Informationsverlusten führt."

    Auch ein Grund, eher einen Kode mehr anzugeben.

    Grüße aus dem Vogtland.

    R. Hanusch

    Guten Tag Herr Selter und Herr Büttner,

    vielen Dank für die bisherige Diskussion.

    Zum PDK besteht beim Hiatus-sacralis-Katheter ein Unterschied im Zugang und die radiologische Kontrolle im OP ist obligat. Tatsächlich handelt es sich anatomisch wohl doch um einen intraspinal epidural liegenden Katheter, deshalb haben wir uns zunächst für die doch recht häufigen Fälle der Neurochirurgie für den Vorschlag von Herrn Selter, Spinalkatheter (hatte zunächst den Zahlendreher in der Antwort nicht bemerkt) mit Zugang (5-032.9, 5-038.2) entschieden. Da es sich nicht um ein Analgesieverfahren für akuten Schmerz handelt, in der Regel wird ein chronischer Schmerz behandelt und wegen der verwendeten osmotisch wirksamen Substanzen vor allem auch ein lokales Ödem behandelt wird, ist die 8-91* sicherlich nicht anzuwenden.

    Grüße aus dem Vogtland.

    R. Hanusch

    Vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Meine Kohlhammer-Ausgabe OPS §301 Version 2.1 kennt leider die 5-083* nicht. Auch habe ich das Problem, das es sich ja nicht um einen Spinalkatheter sondern einen epiduralen handelt. Der Katheter wird nur zum Zweck der Schmerzbehandlung angelegt, ist jedoch ziemlich aufwendig. Die alleinige Behandlung ist m. E. die Schmerztherapie. Jedoch nur die 8-910 führt regelhaft zu I68B und damit nicht zu einer chirurgischen mit 5-032.* und 5-033* oder 5-038*, dann I10B, dass trifft sicher besser zu. Mir ist jedoch nicht klar, welche Prozedur den epiduralen Katheter am besten widerspiegelt.

    Sonnige Grüße aus dem Vogtland an das Forum.
    Ralf Hanusch

    EWK - Wie kodiert man die Prozeduren richtig?

    Minimale invasive epidurale Wirbelsäulenkathetertechnik (EWK)von dorsal ausgeführt zur konservativen Behandlung (z. B. eines lumbalen Bandscheibenvorfalls).

    Methodik
    (von http://www.orthopaede.com/klinik/information_studien.html)

    Die EWK ist ein minimal invasives Therapieverfahren. Nach Lokalanästhesie im Bereich des Hiatus sacralis bzw. im Interspinalbereich der oberen Brustwirbelsäule wird mit einem Introducer in den Epiduralraum eingegangen. Nach Kontrastmitteldarstellung und Bildwandlerkontrolle wird ein spezieller Katheter eingeführt und seine gefederte Spitze bis in den gewünschten Bereich z.B. den Nervenwurzelabgang plaziert. Nachfolgend erstmalige Instillation einer Medikamentenkombination aus einem Lokalanästhetikum, Kortison, Kochsalzlösung sowie einem Enzympräparat. Am Folgetag und am zweiten postoperativen Tag wird die Medikamenteninstillation jeweils zweimal wiederholt. Nach der letzten Injektion wird der Katheter entfernt. Die Patienten können am Folgetag aus der Klinik entlassen werden.

    1. Zugang: 5-032.02 (entsprechend Anzahl der Segmente)
    2. Op: 5-033.x (das ist die eigentliche Frage, finde nichts Besseres)
    3. Schmerztherapie: 8-910

    Vielen Dank.