Beiträge von diascia1

    Hallo Forum,

    In einem mir vorliegenden Fall von 2011 lag laut damaliger Kodierung eine Sepsis mit Organkomplikation (renale Dysfunktion) vor, alle vier Sepsiskriterien waren erfüllt, meines Erachtens die Organkomplikation jedoch nicht, so dass ich im Prinzip dem Gutachten des MDK recht gebe. Es handelt sich um eine Zweitgutachten nach Widerspruch des damalig kodierenden Arztes. Was ich allerdings für fragwürdig erachte ist die Argumentation des Gutachters, die sich in keinster Weise auf die Organkomplikation bezieht, sondern auf die Komorbiditäten des Patienten:

    Zitat:
    "Im Konsensus Papier der deutschen Sepsisgesellschaft wird ausgeführt, dass die SIRS-Kriterien nur unter Berücksichtigung gleichzeitig bestehender Komorbiditäten gewertet werden sollen.
    Im vorliegenden Fall hatte der Patient eine Pneumonie sowie eine kardiale Stauung. Dies erklärt sowohl die schlechte Sauerstoffsättigung, die Leukozyten als auch die Tachypnoe. Hierzu ist auch die Gabe von Sauerstoff erforderlich, die Monitorüberwachung und Bilanzierung dient der Therapie und Steuerung bei kardialer Dekompensation. Die Gabe eines intravenösen Antibiotikums ist bei einer Pneumonie obligat. Damit verbleibt es bei der Wertung des Vorgutachtens."

    Das Vorgutachten hatte die Sepsis als nicht erkennbar abgelehnt.

    Im Kriterienkatalog der DSG heißt es dazu:
    "Der Nachweis der nachfolgenden Kriterien (einschließlich derjenigen der Organkomplikationen) muss im Einzelfall unter Würdigung ggf. anderer, gleichzeitig bestehender Krankheitszustände bewertet werden. Die jeweiligen Kriterien eines SIRS infektiöser Genese ohne Organkomplikation(en) (Sepsis) sowie derjenigen eines SIRS infektiöser Genese mit Organkomplikation(en) (schwere Sepsis) müssen maßgeblich durch die Infektion begründet sein."

    Das verwirrt mich. Wie unterscheidet man, welches Symptom von welcher Ursache kommt? Wer legt fest, ob die Tachypnoe von der Pneumonie oder von der kardialen Dekompensation kommt? Da beides behandelt wurde, wurde die Tachypnoe besser. Für mich liest es sich im Gutachten auch so, als ob die Ursache nicht in der Pneumonie liegen dürfe, aber das ist doch die Infektion auf deren Grund die Sepsis überhaupt erst entstand?

    Welche Meinungen gibt es hier dazu?

    Mit freundlichen Grüßen
    Diascia1

    Hallo Forum,

    Patient kam mit Herzinfarkt, erhielt mehrere Bypässe. Ein paar Tage später Asystolie mit erfolgloser Reanimation.

    Kodierung HD I21.4, ND I46.1, OPS 8-771

    Problem: I46.1 - Exkl.: Plötzlicher Tod bei Myokardinfarkt
    Orbis zeigt mir eine rote Fehlermeldung

    Wie kodiere ich dann den Tod bei Myokardinfarkt? I46.9 (Ts. Asystolie)?

    Liebe Grüße
    Dia

    Und welches Stadium der NI gedenken Sie dann zu klassifizieren??


    Das Stadium kodiere ich anhand der GFR.

    Aber um die Chronizität zu beweisen brauche ich nicht zwingend den Labornachweis , sondern es genügt auch der Sonographiebefund ("Zeichen eines Nierenschadens in der bildgebenden Diagnostik").

    Liebe Grüße
    Dia

    Hallo und danke für die Antworten!

    Die Chronizität ist belegt. Der MDk erkennt die N18.3 nicht an, weil sich die GFR im Lauf des Aufenthalts besserte. Bis jetzt habe ich in solch einem Fall eben auch immer das schwerwiegendste Stadium kodiert, wußte jetzt aber nicht, ob das vielleicht irgendwo schriftlich belegt ist, damit ich es als Argumentation verwenden kann. Ich werde mich nun an die Argumentation von Hrn. Horndasch halten.

    Zum Thema Sono: Bei uns schreiben die Ärzte in den Befund "als Zeichen einer chronischen Nephropathie" (natürlich nur, wenn vorhanden ;) Wurde bis jetzt auch noch nicht vom MDK angezweifelt.

    Liebe Grüße
    Diascia1