Sehr geehrter Herr Neumann,
herzlich willkommen im Forum. Ich finde es klasse, dass sich die Mitleser der Kassen zunehmend aktiv beteiligen.
Aber nun zum Thema:
Zitat
Original von neumanul:
...durch zu niedrig angesetzte Langlieger (Quote liegt in unserer Region unterhalb der Vorstellungen des Verordnungsgebers in § 6 Abs. 2 KFPV)...
Liegt die vereinbarte Langliegerquote auch deutlich unter der aus den Vergangenheitsdaten des jeweiligen Krankenhauses ablesbaren? Nur dann wäre eine derartige Vereinbarung m. E. ansatzweise geeignet, um Mindererlöse auszugleichen. Allerdings würde durch Abrechnung der realistischen (= in dieser Konstellation höheren) Langliegerzuschläge der effektive CMI höher ausfallen und das Krankenhaus sähe sich bei undifferenzierter Betrachtung dem Vorwurf des upcodings mit 100%iger Ausgleichsverpflichtung ausgesetzt. Haben Sie für CMI-Steigerungen durch vermehrte Abrechnung von Langliegerzuschlägen im voraus entsprechende abweichende Ausgleichsregelungen vereinbart?
Aber warum werden denn überhaupt anstelle der Fallzahlen die Zuschlagstatbestände verändert? Wenn man vereinbart, dass man gemeinsam Erfahrungsen sammeln möchte, kann man doch kalkulatorische Ansätze bei der Fallzahlreduzierung für 2003 gelten lassen und die Erfahrungen in die nächste Verhandlung über die DRG-Fallzahlen einfließen lassen.
Im übrigen scheint Ihr Bezirk bezüglich der Quote unterhalb der in § 6 Abs. 2 KFPV genannten Werte keine Ausnahme darzustellen. Der E1plus-Vergleich der BWKG zeigt in Summe von 55 Krankenhäusern einen Anteil von 4% an der Summe der effektiven Bewertungsrelationen.
Zitat
Original von neumanul:
Die Reduzierung der LKA-Fallzahl wurde durch Zusetzungen bei den Fehler-DRG´s 901 Z und 902 Z kompensiert.
Die Maßnahme verstehe ich nicht. Die durch den Systemwechsel bedingte Reduzierung der LKA-Fallzahl bedarf m. E. keiner Kompensation. Und wie kann ich mir das vorstellen? Ein kalkulatorischer Abschlag von x% Komplikationswiederkehrern und y% Rückverlegungen wird über das gesamte DRG-Spektrum abgezogen und dann als 901Z oder 902Z wieder eingestellt?!? Ich hoffe, ich habe das missverstanden, denn sonst ist mir völlig schleierhaft, wie das KH sein Budget erreichen soll.
Zitat
Original von neumanul:
Übrigens: Nach unserer Einschätzung liegt die Zahl der Wiederkehrer unter 2 % der Gesamtfallzahl.
Worauf stützt sich diese Einschätzung? Haben Sie eine kasseninterne Definition des Begriffes "Komplikation", die Sie hier zur Diskussion stellen möchten?
Schöne Grüße nach Bochum
Norbert Schmitt