Beiträge von e-dickmann

    Hallo Forum,
    nun macht den Mister Mc Cunilly nicht so herunter! Ich finde den Frust verständlich, erlebe ihn ebenfalls jeden Tag: trotz immenser Überstunden zur Datenübermittlung an undifferenziert anfragende Karankenkassen und Einarbeitung in ein unausgereiftes System der Krankheitsklassifizierung, das oft genug die klinische Nosologie vergewaltigt, geht Zeit für die Patientenversorgung ab, die ohnehin durch die Verkürzung der Verweildauern stetig knapper wird. Und bitte, vergessen wir doch eins nicht: ein politisch gewollter Aspekt dieser überstürzten DRG-Einführung ist der ruinöse Wettbewerb zwischen Krankenhäusern, der ja wohl dahin führen dürfte, dass gerade kleine und damit wohnortnah und keineswegs qualitativ schlecht versorgende Häuser verschwinden. So gesehen ist bei meiner Beschäftigung mit Kodier- und anderen Problemen immer der Hintergedanke präsent, dass ich durchaus an dem Ast sägen könte, auf dem ich (mit meinen Patienten) sitze. Es ist klar, wir brauchen ein bezahlbares Gesundheitssystem, ob wir aber auf dem jetzigen Weg einer besseren oder auch nur den jetzigen STand haltenden Patientenversorgung zustreben und ob die in die DRG-Einführung investierte Manpower in diesem Sinne sozial wünschenswert ist, das darf man ja wohl mit Recht fragen - meinetwegen auch mit polemischen Zungenschlag.
    Dies noch: man möge ja nicht anfangen, sich anhand des Beitrages von Mc Cunilly über die orthographischen Künste der Autoren im Board auszulassen - ich sehe da Betätigungsfeld für ganze Heerscharen von Deutschlehrern.
    E. Dickmann
    (eigentlich klinisch ambitionierter) Neurologe

    Lieber Herr Kmies (ich hoffe, die Anrede stimmt so),
    ich bewundere Ihr Engagement in Sachen Unterlagenkopie und -Versand an die MDKs. Mir scheint es allerdings, dass ich auf einem anderen Planeten lebe: 1. habe ich als klinisch tätiger Arzt (bislang) keine aktive Hilfe bei der Erledigung von Anfragen des MDK, muß also diesen Job neben meinen medizinischen Aufgaben erledigen, 2. kann ich mir angesichts der in den letzten Monaten erlebten Flut von Anfragen schlicht nicht vorstellen, dass die Anfragen an ein Krankenhaus selbst geringer Größe von einem einzelkämpferisch tätigen Medizincontroler erledigt werden können - oder haben Sie einen Weg gefunden, sich (zum Teil redundante) Anfragen vom Hals zu schaffen?
    Gruß, E. Dickmann

    Hallo Herr Kleinschmidt,

    meine Antwort auf Ihre Frage nach der Kodierung symptomatischer Grand-Mal-Anfälle kommt spät und ist vielleicht bereits anderweitig beantwortet. Die ICD-Einteilung der Epilepsien stellt gewissermaßen eine Hybridlösung dar, ist jeweils zu Teilen an epileptischen Syndromen, an der Semiologie der Anfälle und nicht an der Ätiologie orientiert, spiegelt somit die "unfinished story" der Klassifizierung der Epilepsien wider.
    Die symptomatische Epilepsie mit Grands Maux nach Schädel-Hirntrauma o.ä. paßt nicht zu den von Ihnen in die Diskussion gebrachten Ziffern G30.3 und G30.4, da hiermit recht eindeutig die primär generalisierten Epilepsien (nicht gleichbedeutend mit dem Auftreten generalisierter Anfälle!) beschrieben sind. Ich kodiere sie unter G40.5 (=spezielle epileptische Syndrome), worunter auch andere symptomatische Epilepsien (Alkoholentzugsanfälle etc.) fallen.

    E. Dickmann

    Hallo Herr Kleinschmidt,

    meine Antwort auf Ihre Frage nach der Kodierung symptomatischer Grand-Mal-Anfälle kommt spät und ist vielleicht bereits anderweitig beantwortet. Die ICD-Einteilung der Epilepsien stellt gewissermaßen eine Hybridlösung dar, ist jeweils zu Teilen an epileptischen Syndromen, an der Semiologie der Anfälle und nicht an der Ätiologie orientiert, spiegelt somit die "unfinished story" der Klassifizierung der Epilepsien wider.
    Die symptomatische Epilepsie mit Grands Maux nach Schädel-Hirntrauma o.ä. paßt nicht zu den von Ihnen in die Diskussion gebrachten Ziffern G30.3 und G30.4, da hiermit recht eindeutig die primär generalisierten Epilepsien (nicht gleichbedeutend mit dem Auftreten generalisierter Anfälle!) beschrieben sind. Ich kodiere sie unter G40.5 (=spezielle epileptische Syndrome), worunter auch andere symptomatische Epilepsien (Alkoholentzugsanfälle etc.) fallen.

    E. Dickmann