Beiträge von WStark

    Sehr geehrte(r) bruehl,

    sowohl Aszites als auch Dyspnoe können durch die Rechtsherzinsuffizienz erklärt werden. Diese beruht auf einer Pulmonalen Hypertonie, für die es offenbar eine Ursache gibt (welche?, vgl. Dana Point-Klassifikation).

    Da Sie aber die Rechtsherzinsuffizienz und nicht die Pulmonale Hypertonie hauptsächlich für die Veranlassung des stationären Krankenhausaufenthaltes des Patienten verantwortlich ist, müssen Sie diese auch als HD kodieren.

    Auch wenn dies vielleicht spitzfindig sein mag: Für die PH gibt es seit 2003 die Venedig-Klassifikation, die 2009 in Dana Point überarbeitet wurde. In Venedig wurde der Begriff der sekundären PH verlassen sowie der Begriff der Pulmonal-arteriellen Hypertonie für die Klasse I reserviert. Dies ist insofern auch klassifikatorisch relevant, als daß der Code I50.01 für die Rechtsherzinsuffizienz auf dem Boden einer PH bei Linksherzerkrankung (Klasse II nach Dana Point) verwendet wird, während bei den anderen Formen (Klasse I, III bis V) der Code I50.00 korrekt ist.

    Sehr geehrte ONK, sehr geehrter riol,

    vielen Dank für Ihre Mühe und Ihre hilfreichen Antworten.

    Wir werden die Spondylodiszitis jetzt als HD kodieren, die LE wegen der Antikoagulation als ND, die Osteoporose wegen spezifischer Therapie ebenfalls. Im MRT wurde ein signalalterierter BWK 9 mit Signalalteration der Bandscheibe BWK 9/10 beschrieben, welche nach zwei Wochen rückläufig war.

    Netter Nebeneffekt: der MDK wollte das RG von 1,304 auf 1,028 senken, mit der neuen HD steigt es auf 1,898.

    Sehr geehrtes Forum,

    Pat. wird bei bekannter Osteoporose und BWS/LWS-Syndrom stationär aufgenommen. Aktuelle Beschwerden: Rückenschmerzen, v.a. beim Gehen, Schmerzen beim Husten mit Ausstrahlung in Rücken, AZ-Verschlechterung, Müdigkeit, zunehmende Beinödeme. Kein Fieber, keine Dyspnoe.
    MRT LWS: Deckplattenfrakturen sowie V.a. Spondylodiszitis
    CT-Thorax: nicht mehr frische Lungenembolie
    Labor: Leukozytose, CRP nur gering erhöht.
    Therapie: Antikoagulation sowie antibiotische Therapie
    Im Verlauf BB und CRP normalisiert, ebenso Besserung des MRT-Befundes.

    Unsere Codierung: I26.9, ND: M80.58, M46.49
    MDK-Codierung: M80.58, ND: I26.9, M46.44

    Was sagt das Forum dazu?
    Ist dann nicht sogar die M46.44 (Spondylodiszitis) die HD, da aufgrund Antibiotioka-Gabe und Kontroll-MRT Diagnose mit größtem Ressourcenverbrauch?

    Sehr geehrter Her Elsa,

    allerdings ist im systematischen Verzeichnis die T88.7 beschrieben mit \"Nicht näher bezeichnete unerwünschte Nebenwirkung eines Arzneimittels oder einer Droge\", also eine recht unspezifische Beschreibung. Dies wird aufgeführt unter dem Titel: Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung, anderenorts nicht klassifiziert (T80-T88 ). Die Beschwerden werden zwar durch Medikamente aggraviert, bestehen aber auch ohne Medikamentenexposition.

    Im alphabetischen Verzeichnis findet sich spezifisch für M. Samter oder M. Widal kein Eintrag. Weiteres Vorgehen dann wie in DKR D004d beschrieben.

    > Rhinitis / Sinusitis / Asthma bronchiale

    Sehr geehrte Frau einhandsegler157, sehr geehrter Herr Elsa,

    Als Samter-Trias, auch Morbus Samter oder Morbus Widal genannt, bezeichnet man eine allergische Reaktion nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderer nichtsteroidaler Antiphlogistika (COX-2-Hemmer). Häufig gemeinsames Auftreten mit nasalen Polypen und Asthma bronchiale. Bei Asthmatikern beträgt der Anteil der Patienten mit ASS-Intoleranz etwa 8 bis 20% und bei Patienten mit Nasenpolypen etwa 6 bis 15%. Es wird eine genetische (erbliche) Prädisposition vermutet.

    WidalTrias

    Ein eigener ICD-Code existiert nicht -> Kodierung der einzelnen Manifestationen.

    Sehr geehrter Findus,

    der hepatische Hydrothorax ist meist auf eine Passage des Aszites durch Zwerchfellläsionen zurückzuführen. Diese sind allerdings nur selten makroskopisch nachzuweisen. Als weitere Ursachen werden u. a. eine erhöhte Flüssigkeitspassage vom peritonealen in den pleuralen Raum über transdiaphragmale Lymphwege, eine erhöhte Permeabilität des Ductus thoracicus und ein verminderter kolloidosmotischer Druck im Rahmen einer Hypalbuminämie diskutiert.

    Dann greift DKR D002f:

    Zitat

    Wenn sich ein Patient mit einem Symptom vorstellt und die zugrunde liegende Krankheit zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, jedoch nur das Symptom behandelt wird, ist das Symptom als Hauptdiagnose und die zugrunde liegende Krankheit als Nebendiagnose zu kodieren.

    Wenn sich nun Ihre Thoraxchirurgen nur um den Pleuraerguß kümmern, wäre hiernach der Pleuraerguß die HD. Weiterhin ist der Aszites eine häufige, aber nicht die alleinige Ursache für den Hydrothorax, so daß m.E. die J90 die korrekte Kodierung darstellt.

    Sehr geehrter Herr Horndasch,

    Die respiratorische Induffizienz wird ja seit Anfang des Jahres auch im ICD nach hypoxischer / hypoxämischer resp. Insuffizienz (auch Partialinsuffizienz) und hyperkapnischer / ventilatorischer resp. Insuffizienz (auch Globalinsuffizienz) unterteilt.

    Letztere beruht auf einem Problem der Atempumpe / -muskulatur, während bei ersterer das Problem im Bereich des alveolo-kapilären Gastransfers zu suchen ist. Der Begriff der pulmonalen Insuffizienz ist somit synonym zur hypoxämischen respiratorischen (Partial-)Insuffizienz.

    Sehr geehrter Merguet,

    im OPS findet sich:

    Zitat

    1-42 Biopsie ohne Inzision an Mund, Mundhöhle, Larynx, Pharynx und blutbildenden Organen
    Inkl.: Endoskopische Biopsie

    darunter dann:

    Zitat

    1-426 (Perkutane) Biopsie an Lymphknoten, Milz und Thymus mit Steuerung durch bildgebende Verfahren
    Hinw.: Eine Endosonographie ist gesondert zu kodieren

    Es erfolgt eine sonographisch gesteuerte Biopsie an einem mediastinalen LK durch die Bronchuswand hindurch.
    Eine Biopsie respiratorischer Organe ist nicht vorgesehen. Also kann die Codierung der 1-43* nicht korrekt sein.
    Die Angabe perkutan in Klammern bedeutet m.E., daß hierunter alle Biopsien gemeint sind einschließlich der perkutanen Biopsien. Der ergänzende Hinweis, daß eine Endosonographie gesondert zu kodieren ist, unterstützt die Verwendung der 1-426.3 zusätzlich.

    Guten Tag,
    wurde eine transbronchiale Lungen-PE gemacht? Dann wäre die 1-430.2 korrekt.
    Wahrscheinlicher geht es aber um eine EBUS-TBNA, also eine mit endobronchialem Ultraschall gesteuerte transbronchiale Nadelaspiration. Dabei möchte man eine Zytologie eines mediastinalen LK gewinnen. Manchmal findet der Pathologe aber keine solchen Zellen, obwohl eindeutig der LK getroffen wurde, sondern Zellen der Bronchialwand (falsch-negative Probe). Meist kann aber die Doku die LK-Punktion belegen -> 1-426.3.