Skandal um Chaos beim Klinik-Bau Mitte: Gutachten belegt Planungs-Irrsinn

Von: Von JAN-PHILIPP HEIN

Mitte – Woran genau krankt es auf Bremens teuerster Baustelle beim Klinikum Mitte? Ein neues Gutachten belegt jetzt: vor allem an fehlerhaften Plänen des Generalplaners!

Seit März schwante selbst den Architekten der städtischen Klinikgesellschaft „Gesundheit Nord“ (GENO), dass auf ihrer Baustelle etwas schief läuft. Grund: Wieder hatte der Generalplaner einen Teilabriss fertiger Einbauten angeordnet, weil seine Pläne fehlerhaft waren!

Das belegt jetzt ein neues Gutachten, das der Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft zum Klinik-Skandal in Auftrag gegeben hatte. Knapp vier Jahre vor der geplanten Fertigstellung ist das Budget um ein Viertel überschritten.

Von 230,8 Millionen stiegen die Kosten auf 287 Millionen Euro!

„Soll der Planungspfusch vertuscht werden?“ fragte BILD im Juni, nachdem die GENO einem Trockenbauunternehmen aus Sachsen-Anhalt kündigte. Der Mittelständler sollte zum Sündenbock gemacht werden.

Gutachter Peter Geddert bestätigt dies! Er weist dem Generalplaner „unaufmerksame Bauleitung“, „nicht ordnungsgemäße Bauführung“, „Planungsfehler“, und „hektische Planerstellung“ nach.

Der Bau-Experte: „Im Ergebnis ist festzustellen, dass es dem Generalplaner zu keinem Zeitpunkt gelungen ist, einen realistischen Terminplan aufzustellen.“

Dringendste Frage: Warum wurde der Trockenbauer entlassen, nicht aber der offenbar planlose Planer? Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse (parteilos) verteidigte die Entscheidung vorm U-Ausschuss.

Für den Gutachter ist das Bau-Chaos jedoch klare Folge der katastrophalen Pläne.

Konsequenzen fordert CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp: „Der Vertrag mit dem Generalplaner muss sofort beendet werden!“ Dazu verlangt er „Honorarstop“ und „Geltendmachung von Schadenersatz“.

Der Untersuchungsausschuss kommt in Fahrt...

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