Gesundheitsausgaben steigen stetig

Die jüngste Prognose der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich zu den Ausgaben im Schweizer Gesundheitssystem hat einen moderaten Anstieg der Gesundheitskosten signalisiert.

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kut. ⋅ Die jüngste Prognose der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich zu den Ausgaben im Schweizer Gesundheitssystem hat einen moderaten Anstieg der Gesundheitskosten signalisiert. Im laufenden Jahr sagen die Wissenschafter eine Erhöhung der Aufwendungen für das Gesundheitswesen von 2,1% voraus. Im kommenden Jahr soll die Ausweitung der Kosten bei 2,8% und 2016 bei 3,7% liegen. Der langjährige Durchschnitt des Anstiegs der Schweizer Gesundheitsausgaben beträgt 3,9%; mit den am Dienstag publizierten Schätzungen weiten sich die medizinisch induzierten Kosten des Landes damit unterdurchschnittlich aus. In absoluten Werten steigen die Gesundheitsausgaben gemäss diesen Prognosen von rund 71,3 Mrd. Fr. im Jahr 2013 auf 77,6 Mrd. Fr. im Jahr 2016.

Als Gründe für die Abflachung des Kostenanstiegs sehen die Konjunkturforscher vor allem die von der Politik erzwungenen Preissenkungen bei Medikamenten und die moderat steigenden Löhne. Für Letztere erwartet die KOF ein Wachstum im laufenden Jahr von 0,8% und in den kommenden beiden Jahren von jeweils 0,6%. Lohnbewegungen spielen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle, da der Gesundheitssektor sehr personalintensiv ist. Zu einer moderaten Steigerung der Ausgaben bei der Krankenversorgung hat neben den Einsparungen bei den Arzneien und den vergleichsweise gering ansteigenden Personalkosten laut den Experten auch die Umstellung der Spitalfinanzierung auf Fallpauschalen beigetragen. In den Jahren 2012 und 2013 seien die Kosten für stationäre Aufenthalte vorübergehend aussergewöhnlich hoch gewesen.

Die jüngste KOF-Prognose geht davon aus, dass der Anteil der Gesundheitsausgaben gemessen am Bruttoinlandprodukt bis 2016 auf 12,0% steigt. Im Jahr mit den aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik, 2012, hatte dieser Wert bei 10,9% gelegen. Die Schätzungen zur Entwicklung der Schweizerischen Gesundheitsausgaben sollen künftig – analog zu den Jahren 2005 bis 2011 – wieder zweimal jährlich publiziert werden. Die Vorhersagen unterstützen der Internet-Vergleichsdienst Comparis und die Firma Toppharm.