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  4. Bestes Rezept gegen Fachkräftemangel ist Wertschätzung der Mitarbeiter

Meinung Fachkräftemangel

Wertschätzung ist das beste Personalmarketing

Für gute Mitarbeiter müssen Firmen viel tun. Nur wer international einen guten Ruf hat, lockt gute Leute an. Doch hippe Kampagnen allein helfen nicht. Die echte Lösung sieht anders aus.

Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde: Während die einen behaupten, es gebe gar keinen Mangel, klagen die anderen, sie fänden keine geeigneten Mitarbeiter – und starten schon mal gerne „hippe“ Personalmarketing-Kampagnen, die, hektisch-verzweifelt dahingeworfen, Fachkräfte in spe anlocken sollen. Die echte Lösung sieht anders aus.

Vor Kurzem diskutierte ich auf dem Podium einer Fachtagung von Young IT Professionals (YITP) in Heidelberg darüber, wie Unternehmen Fachkräfte gewinnen und halten können.

Insgesamt gingen die Meinungen der Referenten – unter anderem die Personalwissenschaftlerin Jutta Rump und Gerd Zirka vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung – weit auseinander, doch am Ende des Tages kristallisierte sich heraus: Fachkräfte findet man in der Regel eben nicht fix und fertig, wie viele Unternehmen sich das wünschen. Vielmehr müssen die Betriebe selbst qualifizieren – zum Beispiel mit eigenen Trainee-Programmen.

Fluktuation gehört dazu

Das haben erfolgreiche Arbeitgeber wie Markus Gutheinz, in Österreich gerade als Ausbilder des Jahres ausgezeichnet, längst erkannt.

Sein Rezept: Den Mitarbeitern seines Hotels „Jungbrunn“ vergütet er jede Überstunde, stellt Wohnung, Essen und Arbeitskleidung – und eben auch die Weiterbildung: Zusätzlich zur Berufsschule lernen die Auszubildenden in einer eigenen Akademie Fachwissen und Soft Skills.

Personalexpertin Simone Janson
Personalexpertin Simone Janson
Quelle: emanya-Photography

Während viele Unternehmen Investitionen in die Mitarbeiter scheuen, weil sie Angst vor deren Weggang haben, ist Gutheinz entspannt: „Fluktuation gehört im Tourismus dazu. Wir motivieren die Leute sogar, in anderen Häusern Erfahrungen zu sammeln“, sagt er.

Das lohnt sich: Längst hat sich sein Hotel auch international als Arbeitgebermarke etabliert, die Mitarbeiter kommen aus 14 Nationen, um im entlegenen Tannheimer Tal zu arbeiten.

Das „Jungbrunn“ als Referenz ist viel wert. Und so mancher kommt sogar Jahre später wieder. „Die Mitarbeiter sind der Spiegel der Firmenphilosophie“, erklärt der Hotelier, der damit eines erkannt hat: Wertschätzung für die Mitarbeiter ist das beste Personalmarketing.

Simone Janson ist Beraterin und Referentin für Unternehmen und Hochschulen. Sie betreibt den Blog berufebilder.de

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