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Hessen fördert weitere Neubauten

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So soll das neue St.Vinzenz-Krankenhaus Ende 2017 aussehen. Sämtliche Altbausubstanz aus den 1920er und 1940er-Jahren wird dann durch Neubauten ersetzt sein. - Grafik/Foto: St. Vinzenz
So soll das neue St.Vinzenz-Krankenhaus Ende 2017 aussehen. Sämtliche Altbausubstanz aus den 1920er und 1940er-Jahren wird dann durch Neubauten ersetzt sein. © Grafik: St. Vinzenz

Hanau - Das Hanauer St. Vinzenz-Krankenhaus steht vor einer weiteren großen Baumaßnahme. Bis Ende 2017 sollen die Altbauten entlang der Nussallee in zwei Bauabschnitten durch Neubauten ersetzt werden, auch der Haupteingang wird erneuert. Von Dirk Iding

Kosten: insgesamt rund 34 Millionen Euro. Davon trägt das Land Hessen 20 Millionen Euro. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid überreichte gestern Hessens Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) an die Konventoberin des St. Vinzenz-Krankenhauses, Schwester Annette Biecker, und Geschäftsführer Michael Sammet. Damit steht den Baumaßnahmen nun nichts mehr im Wege, mit denen in Teilen bereits begonnen wurde. Derzeit wird die Krankenhaus-Küche vom Keller im Altbau ins Kellergeschoss des Funktionsbaus an der Sternstraße verlagert. Ab Mai/Juni werden dann die ersten bis dahin völlig entkernten Altbauten, der Haupteingangsbereich und der Cafeteria-Flügel, abgerissen. Dort entsteht dann unter anderem ein komplett neuer Pflegebereich mit drei Stationen, der bis Ende 2016 fertiggestellt werden soll. Danach werden die restlichen Altbauten an der Nussallee geschleift. An deren Stelle wird dann bis Ende 2017 ein neuer zentraler OP-Trakt gebaut

Das St. Vinzenz-Krankenhaus heute aus der Vogelperspektive. Die Altbauten entlang der Nussallee werden bald abgerissen.
Das St. Vinzenz-Krankenhaus heute aus der Vogelperspektive. Die Altbauten entlang der Nussallee werden bald abgerissen. © St. Vinzenz

Die besondere Herausforderung ist, dass die umfangreichen Bauarbeiten im laufenden Krankenhausbetrieb erfolgen werden. „Aber damit haben wir bereits Erfahrung“, erinnert Sammet an den bereits 2009 fertiggestellten Neubau des Nord-Ost-Flügels, in dem unter anderem die Entbindungsstation und die Geriatrie untergebracht sind, sowie die 2011 beendete umfangreiche Sanierung des „Sternbaus“. Beide Projekte wurden ebenfalls bei laufendem Krankenhausbetrieb bewältigt. „Und es ist uns in dieser Zeit sogar gelungen, die Patientenzahlen zu steigern“, ist Sammet nun auch optimistisch für die jetzt anstehende Bauphase.

Ein Optimismus, der auch während der gestrigen Feierstunde anlässlich der Übergabe des Bewilligungsbescheides im Schwester Maria-Theresia-Saal im „Sternbau“ des St. Vinzenz-Krankenhauses von allen Redner verbreitet wurde. Geschäftsführer Michael Sammet sprach von einem „ganz besonderen Tag“ in der fast 130-jährigen geschichte des Krankenhauses. Mit Abschluss der nun anstehenden Bauarbeiten werde das St. Vinzenz-Krankenhaus „komplett neu aufgestellt und zeitgemäß weiterentwickelt.“

„Ein Freudentag“: Geschäftsführer Michael Sammet und Konventoberin Schwester Annette Biecker nahmen gestern den Bewilligungsbescheid des Landes Hessen über 20 Millionen Euro aus den Händen von Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) entgegen. - Foto: Iding
„Ein Freudentag“: Geschäftsführer Michael Sammet und Konventoberin Schwester Annette Biecker nahmen gestern den Bewilligungsbescheid des Landes Hessen über 20 Millionen Euro aus den Händen von Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) entgegen. © Iding

Oberbürgermeister Claus Kaminsky sprach von einem „großen Tag für den Gesundheitsstandort Hanau und den Standort Hanau insgesamt“. Mehr als 100.000 Patienten, die an beiden Hanauer Krankenhäusern jährlich behandelt würden, sprächen für die Qualität und die Notwendigkeit der beiden Häuser, deren Bedeutung weit über die Stadtgrenzen hinausgehe. Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) nutzte die Gelegenheit, für die geplante Krankenhausreform zu werben, die zum 1. Januar 2016 in Kraft treten wird und für die im Laufe des Jahres die entsprechenden Gesetze beschlossen würden. Dabei bekannte sich Grüttner zur Trägervielfalt unter den Krankenhäusern. Neben privaten und kommunalen Häusern hätten auch kirchliche Krankenhäuser ihren berechtigten Platz in der Krankenhauslandschaft. Dabei müssten sich aber alle Krankenhäuser künftig einem verstärkten Qualitätswettbewerb stellen.

Rangliste: Die angesehensten Berufe

Um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, werde ein in Gründung befindliches Qualitätsinstitut hierfür einen Kriterienkatalog erarbeiten. Künftig könnten Häuser, die besonders gute Qualität ablieferten, zusätzliche Mittel erwarten. Krankenhäuser, die unterdurchschnittliche Leistungen erbrächten, müssten dann mit Abschlägen bis hin zum Verlust des Versorgungsauftrages rechnen, so Grüttner. Eine Perspektive, die aber für das St. Vinzenz-Krankenhaus wohl kaum in Frage kommen werde. Minister Grüttner: „Ich bin mir absolut sicher, dass sich das St. Vinzenz-Krankenhaus jedem Qualitätswettbewerb wird stellen können.“

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