Stellenabbau am Spital Appenzell

HERISAU/APPENZELL. Das Spital Appenzell wird zu einem ambulanten Versorgungszentrum mit nur noch einer kleinen stationären Abteilung. Damit verbunden ist ein Personalabbau, wie die Verantwortlichen am Freitag informierten. Die Idee eines Spitalverbunds Appenzellerland ist gescheitert.

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Aus dem Spital in Appenzell soll ein ambulantes Versorgungszentrum werden. (Bild: Archiv)

Aus dem Spital in Appenzell soll ein ambulantes Versorgungszentrum werden. (Bild: Archiv)

Die Innerrhoder Gesundheitsdirektorin Antonia Fässler bedauerte an einer Medienkonferenz, dass das Projekt eines gemeinsamen Spitalverbunds beider Appenzell abgebrochen werde. Es sei kein politisches Zerwürfnis, sagte Fässler. Die betriebliche Zusammenarbeit der Spitäler werde fortgesetzt.

Wachstumsstrategie wäre riskant
Laut dem Ausserrhoder Gesundheitsdirektor Matthias Weishaupt gehörte zur Idee des Spitalverbunds eine Wachstumsstrategie. Geplant war ein Ausbau der Orthopädie in Appenzell mit dem Ziel, mehr auswärtige Patienten zu bekommen. Damit hätte der Spitalverbund Appenzellerland Privatkliniken konkurrenziert. Dies wurde nun als zu riskant beurteilt, wie Weishaupt und Fässler erklärten. Die Ausserrhoder Regierung und die Innerrhoder Standeskommission (Regierung) verzichteten «nach vertieferter Analyse und Neubeurteilung» auf die Schaffung eines gemeinsamen Spitalverbunds.

Noch keine Details zum Stellenabbau
Für das Spital Appenzell mit seinen rund 80 Mitarbeitenden bedeutet dies eine Neuausrichtung, die in den kommenden zwölf Monaten umgesetzt werden soll. Es werde «nicht ohne Stellenabbau» gehen, hiess es. Wie viel Personal abgebaut wird, lässt sich laut Antonia Fässler noch nicht sagen. Die bisherige Bettenstation mit 30 Betten wird umgebaut und verkleinert. Das Spital will sein bisheriges Angebot mit Schwerpunkt Orthopädie, weiteren chirurgischen Spezialitäten und Innerer Medizin beibehalten. Die Patienten werden aber in Zukunft vorwiegend ambulant behandelt.

Auch Schliessung oder Verkauf geprüft
Grund für die Neuausrichtung sind sinkende Fallzahlen und eine schlechte Auslastung des Spitals vor allem in der Inneren Medizin. Das ambulante Versorgungszentrum soll in Appenzell «ein vernünftiges Grundangebot sichern». Auch ein Verkauf oder eine Schliessung des Spitals seien geprüft, aber verworfen worden. (sda)