Reinigungs-Personal zieht vors Arbeitsgericht: Putzhilfen-Meuterei im Diakonie-Krankenhaus

Von: Von ASTRID SIEVERT

Bremen – Kleinkrieg statt Nächstenliebe im evangelischen Diakonie-Krankenhaus „Diako“. Vielen Kräften des Reinigungs-Personals wurde teils fristlos gekündigt, Führungskräfte zu Putzhilfen zurückgestuft. Vom Schreibtisch zum Wischeimer.

Ihre Verträge laufen zwar über die Firma „A-Z Service GmbH“. Deren Geschäftsführer ist aber derselbe wie der Geschäftsführer des Diako selbst: Walter Eggers.

Auch Reinigungs-Bezirksleiterin Manuela Mühlbauer (53), Vize-Objektleiter Michael Gendritzki (53) und Vize-Service-Kraft Candy Niehaus (27). Mühlbauer: „Wir sind unbequem, sollen mundtot gemacht werden. Die Geschäftsführung mobbt ausländische Mitarbeiter raus, fordert familienfeindliche Dienstpläne. Wer den Mund aufmacht, fliegt.“

Niehaus: „Mich hat der Prokurist eingeschüchtert, mir eine Verzichtserklärung auf eine Kündigungsschutzklage vor die Nase gehalten.“ Und Gendritzki ergänzt: „Unsere Kollegen sind entsetzt. Aus Protest wurden einige Türschlösser zu den Büros von Firma ,A-Z‘ im Keller des Diako mit Sekundenkleber verschmiert.“

Was ist da los? „A-Z“-Chef und Diako-Geschäftsführer Walter Eggers zu BILD: „Bei ,A-Z‘ stehe ich nur wegen der steuerlichen Organschaft auf dem Papier. Ich habe damit nichts zu tun, habe sogar dringend abgeraten, Verzichtserklärungen zu unterschreiben. Und nicht mal Strafanzeige erstattet wegen der zugeklebten Schlösser und der verkleisterten Fenster.“

Prokurist Ulf Beyer: „Die Kündigungen und Änderungskündigungen wurden ausgesprochen, weil Arbeitsprozesse nicht eingehalten wurden.“ Ohne Abmahnungen. Jetzt ziehen die Betroffenen gemeinsam vors Arbeitsgericht.

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