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Klinik-Sanierung, nächster Teil

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Axel Fischer, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums.  
Axel Fischer, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums. © kh

München - Die Stadt billigt ein neues Notfallzentrum am Schwabinger Krankenhaus – Kritik an Architektur.

Der Stadtrat hat am Dienstag weiteren wichtigen Details des Sanierungskonzepts für das Städtische Klinikum München (StKM) zugestimmt. Damit ist der Weg frei zum Neubau eines Notfallzentrums am Schwabinger Klinikum sowie der Einrichtung einer Qualifizierungseinheit für rund 400 Beschäftigte. Im Sommer hatte die Stadt in einem Grundsatzbeschluss das Sanierungskonzept gebilligt, mit dem das defizitäre StKM bis 2022 aus den roten Zahlen kommen will. Das Konzept sieht eine Reduzierung der Bettenzahl von 3252 auf etwa 2500 vor sowie einen Kahlschlag beim Personal.

Bis 2022 geht es um bis zu 1500 Vollzeitjobs, die wegfallen werden. Ein Großteil der Stellen soll durch Fluktuation, Verrentung oder Befristung eingespart werden. Bei 400 Vollzeitkräften wird dies voraussichtlich aber nicht gelingen. Sie sollen deshalb wahlweise eine Abfindung oder den Wechsel in eine Qualifizierungseinheit angeboten bekommen. Fünf Jahre lang wird ihr Auskommen dort gesichert sein, denkbar ist, dass sie im ersten Jahr 100 Prozent, im zweiten und dritten 90 Prozent und danach 80 Prozent ihres bisherigen Gehalts bekommen. Ein umfangreiches Ausbildungs- und Weiterqualifizierungsprogramm soll den Menschen dabei helfen, eine neue Beschäftigung zu finden. Die genaue Ausgestaltung der Einheit muss nun mit dem Betriebsrat verhandelt werden. „Das ist das Höchstmaß an Sicherheit, das wir den Beschäftigten in der momentanen Situation bieten können“, sagt Horst Lischka, SPD-Stadtrat und Aufsichtsratsmitglied des StKM.

Entwurf zurückgewiesen
Axel Fischer, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums.  

Axel Fischer, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums.  
Axel Fischer, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums. © kh

Die Klinikleitung will aber nicht nur sparen, sondern auch gezielt investieren, um am hart umkämpften Münchner Medizin-Standort attraktiv für Patienten zu bleiben. Schwabing soll vor allem bei der Kinder- und Jugendmedizin, Geburtshilfe und Gynäkologie einen Schwerpunkt setzen. Nächstes Jahr beginnt der Neubau einer Kinderklinik mit 199 Betten. Gestern hat der Stadtrat dem Konzept für ein neues Erwachsenen-Notfallzentrum in Schwabing zugestimmt. Der Bau soll bereits im kommenden Jahr beginnen. Ziel ist die Inbetriebnahme der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im März 2019 und die Fertigstellung der Erwachsenen-Notfallklinik im Jahr 2020. 

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Neue Klinikleitung in Schwabing und Neuperlach

Münchner Kliniken: Versorgungslücke bei Notfällen

Das neue, fünfstöckige Gebäude mit Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach sollte eigentlich über eine imposante Glaskuppel mit dem bestehenden Haus 24 verbunden werden. Die Stadtgestaltungskommission wies den Entwurf für die Notfallklinik allerdings zurück. Kritisiert wurde vor allem die mit Glas überdachte Halle, die nicht zum denkmalgeschützten Ensemble passe. Außerdem könne es darunter schnell heiß und stickig werden, so die Auffassung der Stadtgestaltungskommission. Die Klinikleitung beauftragte nun die Architekten, ihre Vorschläge zu überarbeiten.

Wie erwartet, hat der Stadtrat gestern auch dem Verkauf des städtischen Blutspendedienstes an das Rote Kreuz zugestimmt. Die Mitarbeiter erhalten eine Beschäftigungsgarantie für fünf Jahre. Dies konnte die Klinikleitung in harten Verhandlungen durchsetzen. 

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