Merken

Hotel Krankenhaus?

Deutschlandweit wächst die Nachfrage nach Luxus-Stationen. Auch Radebergs Klinik stellt sich diesem Trend.

Teilen
Folgen
© Montage Uwe Nitzschke, Fotos Willem Darrelmann, dp

Von Jens Fritzsche

Nein, der Zimmerkellner kommt dann doch nicht … Aber sonst ähnelt so manches Krankenhauszimmer mittlerweile dem eines Hotels. Immer mehr Privatpatienten und auch gesetzlich Krankenversicherte mit Zusatzversicherungen, deren Policen Einzel- oder mindestens Doppelzimmer samt Chefarztbehandlung vorsehen, fragen nach solchen Zimmern. Und auch kleinere Krankenhäuser rüsten nun nach – jüngst beispielsweise eröffnete das Klinikum in Freital eine neue sogenannte Wahlleistungsstation. Eine Art Luxus-Station mit vier Einbett- und zwei Zweibettzimmern. Freier Internetzugang, Essen à la carte, alles das gehört dort nun zum Standard …

Zeitung frei Haus

Eine extra Station gibt es für solche Leistungen im Radeberger Krankenhaus zwar nicht, „aber wir haben auf jeder Station solche sogenannten Wahlleistungs-Zimmer“, sagt Tim Richwien, der Geschäftsführer der Radeberger Asklepios-ASB Klinik. Doppelzimmer, in denen die Patienten die Tageszeitung frei Haus bekommen und wo auch ein Bademantel und ein sogenanntes Kulturtäschchen dazugehören. An einen Ausbau dieser Angebote – die auch von gesetzlich Krankenversicherten bei einer Selbstzahlung genutzt werden können – ist aber vorerst in Radeberg nicht gedacht, so der Geschäftsführer. „Die Nachfrage ist in letzter Zeit bei uns nicht wirklich spürbar gestiegen“, sagt er. „Aber natürlich müssen wir solche Möglichkeiten anbieten, weil ja die privaten Krankenkassen diese Leistungen einfordern“, unterstreicht Tim Richwien, der selbst auch Kassenpatient ist, wie er verrät. Und er stellt auch umgehend klar, dass es sich lediglich um die Rahmenbedingungen handelt und in Sachen Behandlungsqualität natürlich keinerlei Unterschiede gemacht würden. Eine tägliche Chef-Visite gehöre in einem so überschaubaren Haus wie dem Radeberger ohnehin dazu, fügt er an.

Vorrangig Doppelzimmer genutzt

Allerdings gibt es auch im Radeberger Krankenhaus durchaus noch auf jeder Station ein oder auch zwei Zimmer mit vier Betten. „Aber das Personal ist angehalten, die Zimmer so zu belegen, dass wir zunächst die Einzel- und Doppelzimmer nutzen und die größeren Räume nur bei entsprechendem Bedarf auch komplett belegt werden“, beschreibt Tim Richwien das Prozedere in der Radeberger Klinik.

Aber auch ohne extra Wahlleistungsstation sind die Patienten mehrheitlich sehr zufrieden mit dem Radeberger Krankenhaus, wie Umfragen zeigen. Jüngst beispielsweise auch der SZ-Krankenhausführer. Die Radeberger Asklepios-ASB Klinik wird regelmäßig zertifiziert und erfüllt damit höchste Qualitätsstandards in Sachen Patientenbetreuung und Behandlung. Und nicht zuletzt schloss das Radeberger Krankenhaus Anfang März einen Kooperationsvertrag mit dem Universitäts-Klinikum Dresden, durch den die chirurgischen Abteilungen beider Krankenhäuser eng zusammenarbeiten. Damit wird in Radeberg Hochschul-Spitzenmedizin geboten.