Klinikum Mannheim :
Wenn ein Hygieneskandal nicht enden will

Von Bernd Freytag, Mannheim
Lesezeit: 5 Min.
Von Vorwürfen belastet: Sterilisationsabteilung des Klinikums Mannheim
Berichte über tote Fliegen am OP-Besteck erregten bundesweit Aufsehen. Die Uniklinik Mannheim hat viel investiert, um Hygiene-Mängel abzustellen. Warum das Vertrauen trotzdem nicht wiederkommen will.

Seit Februar läuft die Klinik eigentlich wieder im Normalbetrieb. „Eigentlich“, sagt Jörg Blattmann. Denn was heißt schon normal, nach einem Hygieneskandal, der bundesweit Schlagzeilen machte. Nach Beanstandungen des Regierungspräsidiums, nach einer Razzia der Staatsanwaltschaft, nach Berichten über verschmutzte OP-Instrumente, angeblich mit Fusseln und toten Fliegen. Auch ein Dreivierteljahr später, in dem Klinik und Sterilisationsabteilung mit viel Geld erneuert wurden, macht dem Mannheimer Universitätsklinikum sein angeschlagener Ruf zu schaffen. Fakten würden bewusst verdreht und skandalisiert. Die Klinikleitung fühlt sich in den Mühlen der Lokalpolitik zermahlen, schließlich kämpft Aufsichtsratschef Peter Kurz (SPD) gerade für seine Wiederwahl zum Oberbürgermeister. Jede kleine Beanstandung in der Klinik werde zum Skandal gemacht, sagt der neu geholte Geschäftsführer Blattmann. „Was die Prüfer heute feststellen, ist normaler Alltag.“

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