Berlin. Seit drei Jahren wird versucht, die Herzmedizin in Berlin neu zu ordnen. Nun ist Charité und Herzzentzrum ein Durchbruch gelungen.

Das Universitätsklinikum Charité und das Deutsche Herzzentrum (DHZB) sind räumliche Nachbarn in Wedding. Künftig werden sie enger zusammenarbeiten.

Beide Institutionen bündeln ihre Expertise im Bereich der Herzmedizin. Das neue Konstrukt heißt „Universitäres Herzzentrum Berlin“ und soll „ein leistungsstarkes Zentrum der Krankenversorgung, Forschung und Lehre“ sein.

Ziel sei, eine „national und international führende Stellung weiter auszubauen“, erklärte die Charité. Die Leistungen der beiden Partner werden sich künftig ergänzen: Die Uni-Klinik wird sich auf die Kardiologie konzentrieren und keine Betten mehr in der Herzchirurgie vorhalten. Im Gegenzug baut das DHZB seinen Schwerpunkt der herzchirurgischen Versorgung weiter aus und wird die kardiologischen Stationen, mit Ausnahme der Kinderkardiologie, nicht fortführen.

Herzchirurgie am Standort Wedding konzentriert

Der Aufsichtsrat der Charité stimmte am Donnerstag der Grundsatzvereinbarung zu, mit der die Kooperation festgeschrieben wird. Der Stiftungsrat des Herzzentrums hatte sie bereits im Juni abgesegnet. Am Standort Wedding soll die Herzchirurgie räumlich konzentriert werden, kardiologische Behandlungen werden auch an den Standorten Steglitz und Mitte angeboten.

„Von der Zusammenarbeit profitieren Herzzentrum und Charité gleichermaßen“, sagte Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD), die auch Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums ist. Insbesondere die neue Aufgabenteilung werde dazu führen, dass die Versorgung der Patienten und die Bedingungen für Spitzenforschung in der Herzmedizin verbessert werden könnten. Das stärke auch den Gesundheitsstandort Berlin, so Scheeres.

„Mit dem Universitären Herzzentrum Berlin haben wir die Chance, uns im Spitzenbereich der international führenden Herz-Kreislaufzentren zu positionieren. Dies ist auch für Berlin ein Gewinn, sagte Charité-Chef Karl Max Einhäupl.