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Pflegedienst kritisiert Kasse: Verordnete Leistungen nicht übernommen

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Häusliche Pflege: Mitarbeiter von Pflegediensten kümmern sich um Menschen, die Hilfe brauchen. Foto: dpa
Häusliche Pflege: Mitarbeiter von Pflegediensten kümmern sich um Menschen, die Hilfe brauchen. Foto: dpa © -

Hann.Münden. Ein Mündener Pflegedienst wirft der Krankenkasse DAK vor, in etlichen Fällen von Ärzten verordnete medizinische Leistungen nicht zu übernehmen.

Die Krankenkasse DAK sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt. Der Vorwurf: In etlichen Fällen werden von Ärzten verordnete medizinische Leistungen, die von Pflegediensten erbracht werden, nicht mehr komplett von der Kasse übernommen.

„Für manche Klienten ist das ein Problem, die bekommen dicke Rechnungen“, sagt Claudia Matthes, Pflegedienstleitung bei der Gemeinnützigen Pflege gGmbH Gruß und Beltz in Münden. Das seien zum Teil nicht unerhebliche Summen, 700 bis 800 Euro, so Matthes. Dabei gehe es um Leistungen der häuslichen Pflege, etwa Wechseln von Kompressionsstrümpfen, Wundverbänden oder Injektionen, die der Pflegedienst bei ihren Kunden vornimmt. „Das ist bislang von der DAK über den gesamten verordneten Zeitraum übernommen worden, jetzt aber bei sieben bis acht unserer Klienten, also Patienten, nicht“, sagt Matthes: „Jetzt verschickt die DAK sogar Briefe an ihre Mitglieder. Das geht doch nicht, da sind auch demente Menschen dabei.“

In einem Schreiben der Krankenkasse zur abgelehnten Übernahme von Leistungen, das der Redaktion vorliegt, heißt es unter anderem: „Leistungen der einfachen Behandlungspflege können grundsätzlich, gegebenfalls nach einer kostenlosen Anleitung, die von der DAK vermittelt werden kann, auch von Personen aus dem Umfeld der/des Versicherten erbracht werden.“

DAK-Sprecher Helge Dickau in Hamburg sagt auf Anfrage: „Wir sind verpflichtet, Leistungen zu erbringen, die ausreichend, zweckmäßig sind und wirtschaftlich das Maß der Notwendigkeit nicht überschreiten.“ Das Vorgehen, das der Pflegedienst Gruß und Beltz kritisiert, werde erst seit kurzem praktiziert, räumt der DAK-Sprecher ein. Das Handeln der DAK sei darüber hinaus nichts Besonderes. Auch andere Krankenkassen prüften den Bereich der häuslichen Leistungen.

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