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Nach Klinikverkauf droht Personalabbau

Frisst ein "Finanzhai" die Warener Kurklinik?

Waren / Lesedauer: 2 min

Ein niederländischer Finanzinvestor verbreitet Unruhe in der Warener Klinik auf dem Nesselberg. Mitarbeiter bangen um ihre Jobs und die Struktur des Hauses. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Klinik einem Spekulationskauf zum Opfer gefallen ist.
Veröffentlicht:30.04.2017, 06:00
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Mitarbeiter der AHG-Klinik schauen verunsichert in die Zukunft. „Zu Recht“, prognostiziert Axel Weinsberg, Tarifpolitiker bei der Gewerkschaft ver.di., gegenüber dem Nordkurier. Grund: Die Klinik ist verkauft worden. Dem neuen Besitzer eile in puncto Personalpolitik kein guter Ruf voraus.

„Als der niederländische Finanzinvestor Waterland vor zwei Jahren bei Median eingestiegen ist, war das eine Zäsur. Bekamen vorher 75 Prozent der Beschäftigen Tariflohn, sind es jetzt noch 3 Prozent", so Weinsberg. "Waterland zählt zu den Finanzhaien, die für kurze Zeit einsteigen, viel Geld heraus saugen und dann wieder verschwinden.“

Bernd Hamann, Kaufmännischer Direktor in der Klinik auf dem Nesselberg, weiß um die Sorgen der Mitarbeiter. Doch kann er sie so einfach aus der Welt räumen?

AHG-Klinik genießt guten Ruf

„Es wurden keine Entlassungen ausgesprochen. Wir haben schon, seit der Verkauf bekannt wurde, mit den Kollegen gesprochen. Panik ist nicht angebracht, sondern gute Verhandlungen“.

Das Haus mit seinen mehr als 150 Mitarbeitern und rund 2000 Patienten im Jahr aus nahezu der ganzen Republik stünde gut da, sei anerkannt. Genau das ist nach einer Begründung von Frank Grundmann, Pressesprecher bei Median Berlin, der Grund für die Fusion im Oktober 2016 gewesen.

„Damit sollen zu den 78 eigenen Kliniken und Einrichtungen von Median künftig die 45 Kliniken und Therapiezentren der AHG hinzukommen, weil diese einen guten Ruf haben, und vor allem, weil wir wachsen wollen“. Wie sich die Vergrößerung des Konzerns auf Mitarbeiterzahl und Strukturen in Waren auswirken, dazu könne er nichts sagen.