LUZERN/STANS: Spitalfusion bleibt auf Kurs

Damit die Kantonsspitäler von Luzern und Nidwalden fusionieren können, müssen in beiden Kantonen die Spitalgesetze revidiert werden. Einer der Entwürfe geht schon bald in die Vernehmlassung.

Balz Bruder
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Das Luzerner Kantonsspital und... (Bild: Dominik Wunderli)

Das Luzerner Kantonsspital und... (Bild: Dominik Wunderli)

Balz Bruder

balz.bruder@luzernerzeitung.ch

Es geht voran mit der Spitalfusion zwischen dem Luzerner Kantonsspital (Luks) und dem Kantonsspital Nidwalden (KSNW). Hanspeter Vogler, Leiter Fachbereich Gesundheitswesen im Departement des Luzerner Regierungsrats Guido Graf, bestätigt auf Anfrage, dass die Botschaft zur Revision des Spitalgesetzes noch vor den Sommerferien in die Vernehmlassung gehen soll.

Damit steht fest, dass der im vergangenen Herbst vorgestellte Zeitplan mit grosser Wahrscheinlichkeit eingehalten werden kann. Dies unter der Voraussetzung, dass nicht nur die Luzerner, sondern auch die Nidwaldner Regierung auf Kurs bleibt. In Stans wird Gesundheitsdirektorin Yvonne von Deschwanden ihre Regierungskollegen in Kürze in einer Klausursitzung über den Stand der Dinge informieren – dann sollen auch die weiteren Schritte festgelegt werden.

Das Volk wird wohl auch noch mitreden

Ziel der Spitalfusion, die bei plangemässem Fortschritt des Gesetzgebungsverfahrens 2020 operativ werden könnte, ist die Anschlussfähigkeit des Luks in der sich rasch verändernden Spitallandschaft. Den beiden Gesundheitsdirektionen schwebt für die geplante Fusion der Kantonsspitäler Luzern und Nidwalden eine Holdingstruktur vor, unter deren Dach die Spitalgesellschaften als eigenständige Aktiengesellschaften geführt werden könnten. Ein Schritt, der voraussichtlich auch vom Souverän in Luzern und Nidwalden zu sanktionieren sein wird.

«Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet»

Mehr Flexibilität, mehr Unternehmertum, vor allem aber auch mehr Anschlussfähigkeit für weitergehende Kooperationen – das sind die Ziele der Spitalfusion, die im Rahmen der Zusammenarbeit innerhalb der Luzerner-Nidwaldner Spitalregion (Lunis) in den vergangenen Jahren praktisch erprobt werden konnte. «Sie funktioniert ausgezeichnet», sagt Vogler, «der gegenseitige Ressourcen- und Know-how-Austausch sowie die Abstimmung der Behandlungsschemata und -pfade werden laufend weiterentwickelt.»

In welche Richtung das Konstrukt nach der Fusion wachsen wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Vogler mag denn auch nicht spekulieren: «Die Gespräche werden ausschliesslich zwischen Luzern und Nidwalden geführt», betont er. Gleichzeitig ist es allerdings eine Tatsache, dass das Luks in einigen Disziplinen auch mit dem Urner und dem Obwaldner Kantonsspital eng zusammenarbeitet. «Gespräche über einen Zusammenschluss oder eine gemeinsame Versorgungsregion wurden bisher aber nicht geführt und stehen auch nicht auf der Agenda», sagt Vogler.

Dies im Gegensatz zur Psy­chiatrie, wo es mit den Kantonen Luzern, Nid- und Obwalden schon heute eine solche Versorgungsregion gibt.

...das Nidwaldner Kantonsspital in Stans wollen fusionieren. (Bild: Corinne Glanzmann)

...das Nidwaldner Kantonsspital in Stans wollen fusionieren. (Bild: Corinne Glanzmann)