HSK-Geschäftsführung sieht Beruhigung der Personalsituation

Die Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken. Archivfoto: RMB/Joachim Sobek
© RMB/Joachim Sobek

Die Personalsituation an den Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) ist weiterhin angespannt, die Geschäftsführung sieht aber eine beginnende Konsolidierung.

Anzeige

WIESBADEN. Die Personalsituation an den Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) ist weiterhin angespannt, die Geschäftsführung sieht aber eine beginnende Konsolidierung. Inzwischen seien 580 Vollzeitstellen im Pflegebereich besetzt, das seien zehn mehr als noch im Januar, erklärte Geschäftsführer Kristian Gäbler im Gespräch mit dieser Zeitung. Allerdings seien noch 40 Stellen unbesetzt. Dies werde derzeit durch Leihkräfte ausgeglichen.

Rückblickend bezeichnete Gäbler 2016 als „kein einfaches Jahr“. Im Juli sei der vorgesehene Personalabbau abgeschlossen worden. Insgesamt hätten mit Geldern aus einem Sozialfonds 335 Vollzeitkräfte die Klinik verlassen, vorgesehen gewesen seien 390. Zusätzlich hatten allerdings im Laufe des Jahres zahlreiche weitere Mitarbeiter die Klinik auf eigenen Antrieb verlassen. Zugespitzt hatte sich die Situation, als eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat über den Einsatz von Leihkräften auslief. Im Mai schließlich wurde eine Betriebsvereinbarung dazu geschlossen, die jetzt nach einem Jahr ausläuft. „Wir müssen das nicht mehr verlängern“, stellte Gäbler klar, das Problem eines übermäßigen Einsatzes von Leihkräften stelle sich nicht mehr. Für den Intensivbereich gelte die Vereinbarung noch bis Oktober.

Zudem sei die Suche nach Pflegekräften im Ausland erfolgreich gewesen, so Gäbler weiter. Insgesamt 31 neue Mitarbeiter seien in Serbien, Brasilien und den Philippinen gefunden worden. Fachlich seien diese schon einsatzbereit, aber es gebe noch Sprachprobleme. Gäbler spricht von „ersten positiven Früchten der Personalgewinnung“. Im HSK-eigenen Ausbildungszentrum seien derzeit rund 160 Auszubildende, inzwischen würde zweimal im Jahr ein Kurs starten. Mehr versprochen habe er sich indes von dem Angebot, Krankenpflegehelfern bei Lohnausgleich im Haus eine Weiterbildung zu Pflegern zu ermöglichen. Hier habe es nur zwei Bewerber gegeben.

Anzeige

Konkurrenz im Rhein-Main-Gebiet groß

Gleichwohl sei die Konkurrenz bei der Personalgewinnung im Rhein-Main-Gebiet groß. Die HSK habe in der Vergangenheit vom allem im Intensiv- und OP-Bereich bei den Gehältern nicht mit den Uni-Kliniken in Frankfurt und Mainz mithalten können. Das sei nun durch eine Anhebung der Bezahlung ausgeglichen. Zudem habe es den Pflegern gegenüber auch an Wertschätzung gemangelt, räumte er ein. Dazu gehöre auch das Ziel, das „Holen aus dem Frei“ abzuschaffen, bei dem Mitarbeiter in ihrer Freizeit angerufen und aufgefordert wurden, bei Personalengpässen einzuspringen. Der Geschäftsführer: „Vielleicht haben wir manche Ängste nicht gesehen.“

Die etwas entspanntere Personalsituation verschaffe der Klinik jetzt „Luft für die Weiterentwicklung“ vor allem im medizinischen Bereich. Als Beispiel nannte er die Einrichtung einer eigenständigen Kinderchirurgie und die Neubesetzung des Chefpostens der Gynäkologie mit Professor Michael H. R. Eichbaum. Gäbler:

Von Manfred Knispel