Klinikverbund Südwest: Das Jahresergebnis wird auch durch die Tariferhöhungen belastet.

Kreis Böblingen - Die Krankenhäuser im Klinikverbund Südwest haben in den vergangenen zehn Jahren sehr viel Wert auf die Qualität der medizinischen Versorgung gelegt – dies jedenfalls verlautet aus der Führungszentrale. Einen Niederschlag habe das auch beim Personal gefunden, die Qualifikation der Mitarbeiter habe ihren Preis. Die Gehälter seien stetig angehoben worden – der Tarifanstieg seit dem Jahr 2006 betrage insgesamt 33,5 Prozent. Auch deshalb habe sich dadurch für die Kliniken des Verbunds ein Defizit von insgesamt 27 Millionen Euro ergeben, erklärt Harald Schäfer, der Projektgeschäftsführer des Verbunds.

 

Denn die Einnahmen und Beiträge seien nicht so stark gestiegen wie die von der Gewerkschaft Verdi geforderten und auch bezahlten Tariferhöhungen, bilanziert Schäfer. Hinzu kommen noch die Investitionen sowohl in die Gebäude, als auch in moderne Medizintechnik, die vom Land nicht hinreichend gefördert wurden. Die sechs Krankenhäuser des Verbunds – in Böblingen, Sindelfingen, Leonberg, Herrenberg, Calw und Nagold – schließen laut dem Kliniksprecher Ingo Matheus das vergangene Jahr mit einem Defizit von insgesamt 19,8 Millionen Euro ab.

„Wir haben als Träger der Häuser jährliche Investitionsausgaben gehabt und das Land ist im Sinne der ursprünglich vereinbarten dualen Finanzierung seinen Verpflichtungen für den laufenden Betrieb sowie für die Personalaufwendungen schon lange nicht mehr in ausreichendem Maße nachgekommen“, führt Matheus aus. Immerhin steuerte das Land zuletzt 2,3 Millionen Euro zu der neuen Intensivstation in Leonberg bei, die insgesamt 4,4 Millionen Euro kostete. Pro Jahr werden dort bis zu 1500 Patienten aufgenommen. Mit fast tausend Quadratmetern ist die neue Einheit fast doppelt so groß wie die alte Station.

Auch für die Renovierung der anderen Kliniken sind immer wieder Millionenbeträge fällig geworden. Und die Sanierungen dauern an. Allein für das Herrenberger Krankenhaus hat sich der Kreistag vor zwei Jahren auf eine Summe von 26 Millionen Euro geeinigt.

In den Kliniken des Verbunds werden jährlich 75 000 Patienten stationär und 300 000 ambulant behandelt. Insgesamt 4300 Mitarbeiter kümmern sich um die kranken Menschen.