Die Gesundheitswirtschaft hat sich zu einem starken Stützpfeiler der Hamburger Wirtschaft sowie der gesamten Metropolregion entwickelt. Mit 169.000 Beschäftigten übertrifft die Branche auf dem Arbeitsmarkt sogar die Hafenwirtschaft, ergab eine am Freitag veröffentlichte Studie im Auftrag der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH, einer gemeinsamen Tochtergesellschaft von Stadt und Handelskammer. Das entspricht jedem siebten Erwerbstätigen.
In Zeitraum von zehn Jahren betrug das jährliche Wachstum der Beschäftigung 2,5 Prozent und damit mehr als im Bundesdurchschnitt. „Auch in schwierigen Zeiten hat sich die Gesundheitswirtschaft als zuverlässige Wachstumsbranche erwiesen“, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD).
In Hamburg und Umgebung sind einige Weltunternehmen der Medizintechnik und Pharmabranche angesiedelt, etwa Olympus, Philips, Eppendorf, Dräger und AstraZeneca. Die meisten der rund 6300 Unternehmen sind jedoch dem Mittelstand zuzuordnen, und sie stellen auch den Großteil der Arbeitsplätze bereit. „Bei den kleinen und mittleren Unternehmen nimmt die Wertschöpfung langsamer zu“, sagte Andreas Gent, Vorstandsmitglied der HanseMerkur-Versicherung, für den Gesundheitsausschuss der Handelskammer. Hier bestehe Handlungsbedarf.
Fachkräftemangel wird zur Herausforderung
Der Export liege bei rund drei Milliarden Euro, bei einem jährlichen Wachstum von 6,5 Prozent. Und auch der Gesundheitstourismus nach Hamburg wachse dynamisch. Fast ein Drittel der Gesundheitsdienstleistungen wird von Patienten in Anspruch genommen, die von außerhalb kommen. Insgesamt erwirtschaftete die Gesundheitswirtschaft 2015 in Hamburg eine Bruttowertschöpfung von 9,6 Milliarden Euro und damit jeden zehnten Euro in der Stadt. Der Anteil der Branche an der Gesamtwirtschaft erhöhte sich innerhalb von zehn Jahren von 8,2 auf 9,8 Prozent, und diese Entwicklung werde sich angesichts der zunehmenden Alterung der Gesellschaft auch fortsetzen.
„Eine Herausforderung ist der drohende Fachkräftemangel“, sagte Prüfer-Storcks. Es gebe in Hamburg aber gute Voraussetzungen, Menschen zu finden, die in einem Gesundheitsberuf arbeiten wollten. Dazu solle auch eine Reform des Medizinstudiums beitragen.