MDK und Tittelbach trennen sich

Ungemütlich war der Sommer 2016 für den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK): Mehrere Entlassungen beschäftigten den Prüfdienst. Im Spätsommer dann die...

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ALZEY. Ungemütlich war der Sommer 2016 für den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK): Mehrere Entlassungen beschäftigten den Prüfdienst. Im Spätsommer dann die Trennung von der Vorsitzenden des Personalrats, Rita Tittelbach. Ende des Jahres kam dann Wolfram Rohleder. Dessen Stellenbeschreibung lautet „Stellvertretender Geschäftsführer“ – aber eigentlich ist er seit einem halben Jahr der starke Mann des MDK Rheinland-Pfalz. Und nun kann er einen ersten und wichtigen Erfolg in den Versuchen verbuchen, den Prüfdienst wieder zu befrieden.

Der Streit zwischen MDK und der entlassenen Vorsitzenden des Personalrats ist geschlichtet. Beide Seiten haben sich außergerichtlich geeinigt. Zu den Konditionen wollen sie sich nicht äußern. Aus dem Umfeld des Prüfdienstes ist zu erfahren, dass der MDK Tittelbach das Gehalt auszahlt, das ihr bis zum Eintritt in den Ruhestand zugestanden hätte und zudem Zahlungen in die Rentenversicherung übernimmt. Tittelbach arbeitete von 1979 an für den Prüfdienst.

Die MDK-Geschäftsführung hatte Tittelbach im September 2016 freigesetzt. Der Vorwurf lautete, sie habe sich Dienstgeheimnisse unbefugt angeeignet. Sie hatte dargestellt, dass sie auf Wunsch eines erkrankten Kollegen dessen privaten Gegenstände an sich genommen habe. Ein Versuch der MDK-Geschäftsführung, Tittelbach ein Hausverbot zu erteilen, wurde vom Verwaltungsgericht Mainz als unzulässig erklärt.

Konflikt mit Geschäftsführer Zieres weiter ungelöst

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Seit nunmehr fast vier Jahren ist der Medizinische Dienst in Rechtsverfahren mit seinem einstigen Geschäftsführer, Gundo Zieres. Auch diesem hat die Geschäftsführung eine außergerichtliche Einigung angeboten. Allerdings besteht Zieres darauf, wieder in seine Funktion zurückzukehren. Das können sich die Entscheider im Verwaltungsrat aber nicht vorstellen. Weil die Verfahren mit Zieres nicht beendet sind, darf sich Rohleder nur Stellvertretender Geschäftsführer nennen.

Rohleders Kommentar zur Einigung mit Tittelbach ist somit auch in Richtung Zieres adressiert: „Die Einigung belegt, dass der MDK verhandlungsbereit und einigungsfähig ist. Sie ist finanziell vertretbar, weil sich mögliche Verfahren noch über Jahre mit allen dadurch entstehenden Kosten hätten hinziehen können.“

Von Mario Thurnes