Klinikschließung im Hochwald Keine Garantie für die Klinik in Losheim

Saarbrücken/Wadern · Die katholische Marienhaus GmbH, die das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Wadern zum Jahresende schließen will (wir berichteten), kann für das ebenfalls zum Unternehmen gehörende Krankenhaus St. Josef in Losheim „keine Bestandsgarantie“ abgeben. Entsprechende Angaben machten führende Vertreter der Marienhaus GmbH gestern im Sozialausschuss des Landtags. Ein Sprecher der Unternehmensgruppe bestätigte dies der SZ. Man werde jedoch „alles versuchen“, um den Standort Losheim zu erhalten, hieß es. Nach Angaben der Marienhaus GmbH mit Sitz in Waldbreitbach in Rheinland-Pfalz haben die beiden Krankenhaus-Standorte Wadern und Losheim im vergangenen Jahr ein Minus von 1,9 Millionen Euro erwirtschaftet, in diesem Jahr werden 2,5 Millionen Euro minus erwartet. Für einen Großteil dieser Einbußen sei das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Wadern verantwortlich.

 Das Krankenhaus in Wadern schließt zum Jahresende.

Das Krankenhaus in Wadern schließt zum Jahresende.

Foto: Rolf Ruppenthal/ROLF RUPPENTHAL

Die katholische Marienhaus GmbH, die das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Wadern zum Jahresende schließen will (wir berichteten), kann für das ebenfalls zum Unternehmen gehörende Krankenhaus St. Josef in Losheim „keine Bestandsgarantie“ abgeben. Entsprechende Angaben machten führende Vertreter der Marienhaus GmbH gestern im Sozialausschuss des Landtags. Ein Sprecher der Unternehmensgruppe bestätigte dies der SZ. Man werde jedoch „alles versuchen“, um den Standort Losheim zu erhalten, hieß es. Nach Angaben der Marienhaus GmbH mit Sitz in Waldbreitbach in Rheinland-Pfalz  haben die beiden Krankenhaus-Standorte Wadern und Losheim im vergangenen Jahr ein Minus von 1,9 Millionen Euro erwirtschaftet, in diesem Jahr werden 2,5 Millionen Euro minus erwartet. Für einen Großteil dieser Einbußen sei das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Wadern verantwortlich.

Für den Standort Losheim gab die Marienhaus GmbH gestern dennoch vorsichtige Entwarnung: Mit der Einrichtung einer Station für Konservative Orthopädie in Losheim vor vielen Jahren haben St. Josef heute einen „echten Standortvorteil“. Hausintern werde diese Station als „Leuchtturm“ bezeichnet, sagte der Unternehmenssprecher der SZ. Die Station mit 56 Betten ziehe überregional Patienten an. Eine ausdrückliche „Bestandsgarantie“ für das ganze Haus sei dies aber dennoch nicht. Das Krankenhaus St. Josef in Losheim verfügt zudem über 44 Betten in der Inneren Abteilung und drei Betten auf der Intensivstation.

Das Waderner St.-Elisabeth-Krankenhaus soll zum Jahresende aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden (wir berichteten). Aus „rein wirtschaftlichen Gründen“ schließt die Marienhaus GmbH in diesem Jahr auch ein Krankenhaus in Flörsheim bei Frankfurt, wie der Unternehmenssprecher der SZ bestätigte. Die Rahmenbedingungen für Kliniken, noch dazu im ländlichen Raum, seien heute äußerst schwierig und Träger gegebenenfalls zu diesem Schritt genötigt, hieß es.

Bislang wurden im Krankenhaus in Wadern unter anderem das Essen, die EDV und Teile der Verwaltung für den Standort Losheim mitorganisiert. Wie das Krankenhaus St. Josef in Losheim diesbezüglich auch nach Schließung des Standorts Wadern versorgt werden kann, ist nach Unternehmensangaben noch unklar.

Der Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag, Magnus Jung (SPD), forderte gestern von der Marienhaus GmbH eine Bestandsgarantie für den Standort Losheim. „Wir dürfen den Träger da nicht aus der Pflicht nehmen“, sagte Jung der SZ. Die Klinik-Schließung in Wadern nannte er „inakzeptabel“. Die CDU-Landtagsabgeordnete Helma Kuhn-Theis forderte ein „tragfähiges und hochwertiges medizinisches Angebot für den Standort Wadern“. Kuhn-Theis: „Das sind wir den Menschen im Hochwald schuldig – ihnen wird durch das Aus ihres Krankenhauses ein Stück Heimat genommen!“ Linken-Landeschefin Astrid Schramm gab der Landesregierung wegen unzureichender Investitionszuschüsse eine Mitschuld am Aus für Wadern. Der AfD-Politiker Rudolf Müller kritisierte, die Marienhaus GmbH habe „noch nicht einmal versucht, einen anderen Träger für das Haus in Wadern zu finden“. Eine Task-Force der Landesregierung soll nun ein Konzept erarbeiten, das die medizinische Notfallversorgung in der Region sicher stellt. Zudem soll ein Gutachten die medizinische Lage im Hochwald bewerten.

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