Varel - Das Vareler St.-Johannes-Hospital wird in den kommenden Jahren für mehrere Millionen Euro saniert und erweitert. Das teilten die Geschäftsführer der Friesland-Kliniken, Heinz Hoffstedde aus Varel und Frank Germeroth aus Sande, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Sven Ambrosy, am Dienstagvormittag mit.

Demnach werde das Krankenhaus den modernsten Anforderungen an die medizinische Versorgung angepasst. „Alle Zimmer werden mit Bad und Toilette ausgestattet“, kündigte Germeroth an. Zudem werde das Unterbringungsniveau und die Hygiene verbessert sowie die Arbeitsprozesse verschlankt. „Das heißt aber nicht, dass Arbeitsplätze abgebaut werden“, betonte Ambrosy. Darüber hinaus wird es einen Erweiterungsbau geben, sagte Frank Germeroth: „Wenn wir die Patientenzimmer mit Bädern versehen, geht Fläche verloren, die wir irgendwo wieder anbauen müssen.“

Das für die Beantragung von Fördergeldern notwendige Raum- und Funktionsprogramm sei bereits fertiggestellt. In diesem Zahlenwerk werden die Flächen und der Raumbedarf beispielsweise anhand der Anzahl der Ärzte und Patienten ermittelt. Im nächsten Jahr können laut Germeroth die konkreten Architektenplanungen beginnen. Bis der Fördermittelbescheid bewilligt ist, könnte es „zwei bis drei Jahre“ dauern. Danach könnten die Bagger anrollen.

Wie hoch das finanzielle Volumen ist, wollte Frank Germeroth indes noch nicht sagen. „Zahlen zu nennen, wäre unseriös“, meinte er. „In Varel werden Millionen investiert – vergleichbar mit Sande“, sagte indes Sven Ambrosy.

Die Sanierung und Erweiterung des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch wird derzeit mit 17 Millionen Euro gefördert. Für den dritten Bauabschnitt wurde von der Landesregierung in Hannover am Montag die nächste Stufe von acht Millionen Euro genehmigt, teilte Geschäftsführer Frank Germeroth mit. Drei Millionen Euro sind bereits geflossen.

Ein Jahr nach der Fusion beider Häuser präsentierte Germeroth eine positive Bilanz. So habe das Vareler Krankenhaus einen Überschuss von 300 000 Euro erwirtschaftet, das in Sanderbusch 400 000 Euro. „Das ist ein großer Erfolg“, sagte Ambrosy angesichts der Tatsache, dass zwei Drittel der Kliniken in Niedersachsen ums finanzielle Überleben kämpfen würden. Der Überschuss solle in Medizintechnik und die Gebäude investiert werden.


Auch eine Steigerung der Patientenzahlen verzeichneten die Friesland-Kliniken 2016. Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2017 fort. „Dass beide Häuser zusammengegangen sind, war eine gute Entscheidung“, bilanzierte Heinz Hoffstedde. Er betonte, dass die Kliniken 90 Prozent aller denkbaren medizinischen Leistungen erbringen. Nur bei ganz speziellen Leistungen, zum Beispiel Herzchirurgie, seien Patienten gezwungen, sich außerhalb Hilfe zu holen.

Olaf Ulbrich
Olaf Ulbrich Kanalmanagement (Ltg.)