Kliniken in Wiesbaden: Helios plant Zukunft von HSK und DKD -...

Die Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken. Archivfoto: RMB/Joachim Sobek
© RMB/Joachim Sobek

Helios will die Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD) in Zukunft anders ausrichten und zwei Fachbereiche vollständig an die Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) verlagern – die...

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WIESBADEN. Helios will die Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD) in Zukunft anders ausrichten und zwei Fachbereiche vollständig an die Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) verlagern – die Thoraxchirurgie und die Hämatologie, die sich mit Krankheiten des Blutes befasst. „Wir haben intensiv an einem medizinischen Konzept gearbeitet“, sagte Regionalgeschäftsführerin Corinna Glenz bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Das Portfolio der Kliniken solle verändert werden, um Redundanzen zu vermeiden. „Wir brauchen etwas anderes für die Zukunft.“

Die Umstrukturierung der Thoraxchirurgie an den HSK geht mit einem Chefarztwechsel einher. Der langjährige Leiter des Fachbereiches, Prof. Joachim Schirren, wechselt zum 1. Juli an das Agaplesion-Markus-Krankenhaus in Frankfurt (wir berichteten). Neuer Chefarzt an den HSK wird Prof. Peter Kleine, der zehn Jahre lang die Thoraxchirurgie an der Uniklinik Frankfurt leitete und über Kooperationen im Universitären Lungenzentrum „Rhein-Main“ auch der Thoraxchirurgie an der DKD vorstand.

Thoraxchirurgie nur noch an den HSK

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Künftig wird es eine Thoraxchirurgie nur noch an den HSK geben. Es sei sinnvoll, die Abteilung an einem Standort zu vereinen, so die Klinikleitung. Die HSK biete sich als Maximalversorger mit intensivmedizinischer Abteilung dafür an. Sieben Ärzte, acht Pflegekräfte und zwei weitere Mitarbeiter wechseln dafür von der DKD an die HSK. Kleine bringt weitere fünf Mitarbeiter aus Frankfurt mit. „Das Team ist damit personell stärker als zuvor.“

Ebenfalls zum 1. Juli wird an den HSK eine Klinik für Pneumologie (Lungenheilkunde) gegründet, die Prof. Tim Hirche leiten wird. Er hatte den Bereich seit 2009 an der DKD etabliert und zieht nun mit dem Hauptteil seines Teams an die HSK. Die Pneumologie und die Thoraxchirurgie werden gemeinsam ein neues Lungenzentrum bilden.

Der Umzug sei sinnvoll, so Hirche. „Wir haben seit 2009 kontinuierlich wachsende Patientenzahlen und die Kapazitätsgrenzen an der DKD überschritten. Der demografische Wandel wird den Bedarf weiter steigen lassen.“ In dem neuen Zentrum sollen insbesondere Akut-Patienten, etwa mit Lungenkrebs, behandelt werden. Ein Schwerpunkt soll auf Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis liegen.

Herz-Lungen-Maschine nutzen

Er wolle die bisherigen Kerngebiete der Thoraxchirurgie in den HSK weiterführen, so Kleine. „Zusätzlich möchte ich die minimal-invasive Chirurgie an den HSK aufbauen, die bislang nur in kleinem Umfang durchgeführt wurde.“ Künftig sollen auch schwerkranke Patienten mithilfe einer Herz-Lungen-Maschine operiert werden. „Das Gerät gibt es hier bereits, es wurde aber selten eingesetzt.“

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Während die HSK in dem Lungenzentrum die akute Versorgung übernimmt, soll die ambulante Versorgung von pneumologischen Patienten an der DKD bleiben. Das bestehende Schlaflabor soll ausgebaut und eine „Weaning Station“, in der Patienten von der künstlichen Beatmung entwöhnt werden, aufgebaut werden. Prävention, Diagnostik und spezialisierte Chirurgie sollen das Profil der DKD prägen.

Auch der Hämatologie stehen bis Jahresende Veränderungen bevor. Bisher waren Knochenmarktransplantationen sowohl an den HSK als auch an der DKD durchgeführt worden. Nun soll der Bereich an die HSK verlegt werden. „Die Verfahren werden komplexer, wir haben mehr ältere Patienten, bei denen eher Komplikationen auftreten können“, begründet Prof. Norbert Frickhofen, Chefarzt der Onkologie an den HSK, den Schritt. So werde die umfassende Versorgung der Krebspatienten an den HSK gebündelt. Langfristig wolle die HSK in der Knochenmarktransplantation zudem gerne mit einer Uniklinik kooperieren.

An der DKD und ihrem Standort an der Aukammallee halte Helios weiterhin fest, so Glenz. „Wir wollen beide Häuser für die Zukunft richtig ausrichten.“ Es gebe intern Gespräche mit dem Ziel, an der DKD auch baulich nachzubessern. HSK-Geschäftsführer Kristian Gäbler kann sich die Bildung weiterer Zentren vorstellen. „Denn der Patient sucht eine Lösung für sein Problem und will nicht darüber nachdenken müssen, welches Fachgebiet er dafür aufsuchen muss.“