Emmerich. . Wirbelsäulenchirurgie zieht von der sanierungsbedürftigen Station 2 A in Bauteil B um. Geschäftsführer nimmt zu Schließungsgerüchten Stellung.

  • Starre Zuordnung von Betten und Fachabteilungen in Krankenhäusern ist inzwischen überholt
  • Die Zahl der Patienten sinkt, aber die Verweildauer im Krankenhaus wird immer kürzer
  • Im September geht das Alterstraumatologische Zentrum mit sechs Betten an den Start

„Keiner geht verloren.“ Diese Versicherung des Ärztlichen Direktors Dr. Jochen Heger klingt irgendwie tröstlich. Doch, da beißt die Maus keinen Faden ab, das Willibrord-Spital ist dabei, sich neu zu erfinden, neue Wege zu gehen.

„Wir müssen uns von einer festen Zuordnung von Betten und Fachabteilungen lösen“, sagt Pro homine-Geschäftsführer Dr. Dieter Morlock. Hintergrund ist, dass die Zahl der Patienten steigt, andererseits die Verweildauer immer kürzer wird. Mehr Patienten in weniger Betten – da geht’s hin. In der Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und in der Inneren Medizin ist die Aufenthaltsdauer seit 2014 von sieben Tagen auf 6,1 Tage gesunken. Es kann also sein, dass eine Station leere Betten hat, während eine andere überläuft; wirtschaftlich ist das kaum. Ein Bettenpool soll für mehr Flexibilität sorgen.

Station wird für drei Millionen Euro saniert

Den Anfang macht die von Dr. Martin Theis geleitete Wirbelsäulenchirurgie. Sie ist aktuell auf der Station 2A untergebracht, die zu den ältesten des Krankenhauses gehört und nun für annähernd drei Millionen Euro saniert werden soll. Deshalb werden die Patienten der Wirbelsäulenchirurgie – im Jahr immerhin 2500 – künftig überwiegend im Bauteil B untergebracht, der bereits über modernen Komfort und eine optimale Ausstattung verfügt. Dort befinden sich bereits Patienten der Unfallchirurgie und der Orthopädie.

„Die Klinik macht steigende Umsätze“, nahm Morlock auch zur wirtschaftlichen Situation des Willibrord-Spitals (688 Mitarbeiter) Stellung. Gerade mit der prosperierenden Wirbelsäulenchirurgie mache man Gewinne. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen liege die Patientenzahl konstant bei 12 000 im Jahr.

Morlock dementierte Gerüchte

Das Leistungsspektrum bauen man beispielsweise im September mit der Etablierung eines Alterstraumatologischen Zentrums (ATZ) aus. Dort werden betagte Patienten mit Frakturen vom Department Unfallchirurgie und der Geriatrie aus einem Guss behandelt. Das ATZ startet mit sechs Betten. Ferner sind Baumaßnahmen geplant, auch des altbackene Eingangsbereich wird überholt. Morlock dementierte Gerüchte, man wolle den Standort Emmerich schließen. „Mitnichten werden wir das tun, und das könnten wir auch gar nicht.“