Unterschriftenlisten an Klinik-Spitze übergeben

10 247 für Hersbrucker Krankenhaus

Horst Vogel (Mitte) übergab einen Ordner voller Unterschriftenlisten an Dr. Alfred Estelmann (2. von links) und Dr. Michael Hitzschke (2. von rechts). Mit dabei Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg (links) und Götz Reichel (rechts) vom Förderverein des Krankenhauses. | Foto: Katja Bub2017/07/DSC_0259.jpg

HERSBRUCK – Horst Vogel hat die Unterschriftenlisten zum Erhalt des Hersbrucker Krankenhauses an Dr. Michael Hitzschke, Geschäftsführer der Krankenhäuser Nürnberger Land, und an Dr. Alfred Estelmann, Vorstand vom Klinikum Nürnberg, übergeben. Sage und schreibe 10 247 Menschen haben unterzeichnet. Das ist etwa ein Viertel der Bewohner des Altlandkreises Hersbruck.

Ein dicker Ordner voller Unterschriftenlisten ist es geworden. Aus dem ganzen Hersbrucker Land haben sich Bürger beteiligt, aus Neuhaus und Pommelsbrunn ebenso wie aus Alfeld und Hirschbach. Sie alle haben mit ihrer Unterschrift ihren Unmut über die geplante Schließung des Hersbrucker Krankenhauses zum Ausdruck gebracht. „Eine sagenhafte Resonanz“, wie auch Götz Reichel vom Förderverein des Krankenhauses fand.

In vielen persönlichen Gesprächen gerade mit Senioren habe Horst Vogel, privater Initiator der Aktion, die Ängste dieser Menschen gespürt. „Wer besucht uns denn, wenn wir im Krankenhaus in Lauf oder Nürnberg liegen?“, hätten sie gesagt. Und Seniorenheime gebe es hier viele, da brauche es doch auch ein Krankenhaus.


Er nehme die vielen Unterschriften sehr ernst, sagte Dr. Michael Hitzschke, Geschäftsführer der Krankenhäuser Nürnberger Land. Auch bei ihm seien Briefe eingegangen, die sich für den Erhalt des Krankenhauses aussprechen. Man sehe jetzt, wie begehrt man eigentlich ist, so Hitzschke. Solche Bekundungen hätten früher gut getan. Hoffnungen auf eine Weiterexistenz des Krankenhauses konnte Hitzschke keine machen. Es gebe Umstände, „die uns so nicht weiterleben lassen“, sagte er und zielte damit vor allem auf die Bundespolitik ab. Die Bürger hier wollten zwar ihr Krankenhaus, aber so ein Krankenhaus müsse eben auch von politischer Seite her gepflegt werden. Diesen Widerspruch könne er in seiner Funktion als Geschäftsführer nicht lösen.

„Ich befürchte, wir können das Rad nicht zurückdrehen und allein gegen den Strom schwimmen“, bedauerte auch Dr. Alfred Estelmann vom Klinikum Nürnberg. Im Februar hatten Estelmann und Hitzschke angekündigt, dass das Hersbrucker Krankenhaus in vier bis fünf Jahren geschlossen werden müsse, weil es künftige Qualitätsanforderungen nicht mehr erfüllen könne und eine nötige Grundsanierung finanziell nicht zu stemmen sei.

Wirtschaftliche Argumente allein seien den Menschen schwer zu vermitteln, gab Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg den beiden Krankenhausvertretern zu bedenken. Die Leute hätten Angst um ihre medizinische Versorgung vor Ort. Dies zeige sich darin, dass so viele Bürger ihre Stimmen erhoben hätten. Umso mehr hoffe er, dass Hitzschke und Estelmann den Unterschriftenordner auch an die entsprechenden politischen Stellen weitergeben. Die beiden versprachen, dies natürlich zu tun. Zudem wollen sie das Thema noch einmal im Verwaltungsrat diskutieren.

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