Meschede. . Das Krankenhaus Meschede und das Klinikum Arnsberg gehen zu einer neuen Gesellschaft zusammen. Noch in diesem Jahr soll der Verbund an den Start gehen. Die Gesellschafter haben der geplanten Fusion zugestimmt. Die Verträge sind bereits unterzeichnet. Hier eine Übersicht.

Das Krankenhaus Meschede und das Klinikum Arnsberg gehen zu einer neuen Gesellschaft zusammen. Noch in diesem Jahr soll der Verbund an den Start gehen. Die Gesellschafter haben der geplanten Fusion zugestimmt. Die Verträge sind bereits unterzeichnet. Hier eine Übersicht.

Name

„Klinikum Hochsauerland“ - das war ein Name, der bereits als Arbeitstitel bekannt geworden war. Möglicherweise wird er auch verwendet. Entschieden wird darüber bei der ersten gemeinsamen Sitzung des Aufsichtsrats.

Zeitplan

Jetzt stehen nur noch formale Zustimmungen aus, allen voran der Genehmigungsbehörden von Bezirks- und Landesregierung. Die Akteure rechnen damit, dass die neue Gesellschaft bereits im vierten Quartal dieses Jahres offiziell an den Start gehen kann.

Standorte

Vier Standorte wird die neue Klinik haben - in Meschede, Arnsberg, Neheim und Hüsten. Daran soll auch festgehalten werden: Es gibt in den Verträgen ein Veto-Recht: Ohne Zustimmung des jeweiligen Partners kann kein Standort geschlossen oder umgewandelt werden.

Mitarbeiter

Es wird aus Anlass der Fusion keine betriebsbedingten Kündigungen geben, so steht es in den Verträgen. Versetzungen zwischen den Standorten könnten allerdings in Einzelfällen nicht ausgeschlossen werden.

Beteiligung

„Transparenz und Offenheit“, versprechen die Vertreter der Gesellschaften ihren Mitarbeitern. Deren Vertretung (MAV) bekommt drei Sitze im neuen Aufsichtsrat: „Sie sollen von Anfang an bei allen Entscheidungen und Planungen beteiligt sein.“ Für die Mescheder Arbeitnehmervertreter ist diese Erfahrung neu, in Arnsberg habe sich dieses Verfahren bewährt, hieß es.

Motivation

Die Krankenhäuser sind bundesweit im Umbruch. Beide Seiten sprechen von einer strategischen Allianz. Es gehe darum „eine breite und hochwertige medizinische Versorgung“ im Hochsauerlandkreis zu sichern und auszubauen. Offen für weitere Krankenhäuser ist der Verbund - allerdings nicht, bevor die eigene Fusion verarbeitet ist.

Konzept

Es wird an dem Entwurf (siehe Grafik) festgehalten, der bereits bei der Ankündigung der Fusion präsentiert worden war, versicherten die Geschäftsführer Werner Kemper (Klinikum Arnsberg) und Hartmut Hagmann (Alexianer Misericordia). Demnach wird es an den vier Standorten zwölf Zentren von Anästhesie bis Urologie geben. Diese Aufteilung war insbesondere in Meschede positiv aufgenommen worden, weil das Krankenhaus neu Orthopädie und Palliativmedizin hinzubekommt - Skeptiker hatten dagegen einen Abbau befürchtet.

Interessengemeinschaft

Mit scharfen Worten kritisierten Kemper und Hachmann die Interessengemeinschaft „Unser Krankenhaus“ in Meschede: Sie habe Gerüchte geschürt, Unruhe gestiftet und sich zum Teil geschäftsschädigend benommen. Meschede werde ein vollwertiges Krankenhaus bleiben, betonten beide. Auch würden keine „Filetstücke“ herausgetrennt: Das vorgestellte Standortkonzept sei Gegenstand der offiziellen Krakenhausplanung in NRW. Kemper: „Wir haben dann einen gesetzlichen Versorgungsauftrag, der lässt sich nicht einfach ändern.“

Auch Heinz Hückelheim, Sprecher der Mitarbeitervertretung in Meschede, berichtete, dass die Stimmung im Krankenhaus gegen die Interessengemeinschaft gekippt sei und seine Kollegen zunehmend wütend auf die „Störungen“ reagierten.

Anteile

Die St.-Johannes- und Maria-Stiftung und die Stiftung Carolinen-Hospital Hüsten halten jeweils 36,05 Prozent, die Alexianer 27,9 Prozent. Der Vertrag läuft über 30 Jahre und „ist vorher nicht kündbar“, so Kemper. Über die künftige Geschäftsführung und deren Sitz entscheidet demnächst der Aufsichtsrat.