Gesundheitswesen im Wandel :
Wie Deutschland den Übergang zur digitalen Medizin verschläft

Von Andreas Mihm, Berlin
Lesezeit: 5 Min.
Automatische Verpackung von Medikamenten in einem sogenannten Reinraum in Hamburg.
Seit mehr als einem Jahrzehnt wollen Politik und Krankenkassen das deutsche Gesundheitswesens digitalisieren. Die Ergebnisse sind bislang bescheiden. Jetzt verzögert sich der Beginn der elektronischen Patientenakte. Auch andere Termine werden nicht eingehalten.

Seit anderthalb Jahrzehnten betreiben Politik und Krankenkassen die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Bisher sind die Ergebnisse überschaubar. Die einzige verlässliche Konstante sind steigende Ausgaben und nicht eingehaltene Termine. So wundert nicht, dass der Spitzenverband der Krankenversicherung jetzt den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Beginn der elektronischen Patientenakte Ende nächsten Jahres für obsolet erklärt: „Das wird mindestens zwei Jahre länger dauern“, sagt seine Vorsitzende Doris Pfeiffer. Kurz darauf fügt sie hinzu: „Das ist vermutlich schon optimistisch geschätzt.“

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