Huckingen. . Geschäftsführer Arne Greiner tritt Gerüchten über eine Schließung entgegen. Klares Bekenntnis zur Geburtsklinik trotz finanzieller Verluste

Im Malteser-Krankenhaus St. Anna kommen auch künftig kleine Duisburger zur Welt. „Die Geburtshilfe bleibt bestehen“, versichert Arne Greiner, Geschäftsführer der Malteser-Kliniken Rhein-Ruhr, im Gespräch mit der Stadtteilredaktion. In letzter Zeit kursierten immer wieder Gerüchte über eine Schließung. Der bevorstehende Chefarzt-Wechsel Mitte August hat die Gerüchte-Küche zuletzt noch einmal befeuert.

Der künftigen Chefärztin Dr. Margarita Achnoula, die lange als Oberärztin im St. Anna-Krankenhaus gearbeitet hat und nun Dr. Cornelia Fuhljahn ablöst, liegt die Geburtshilfe am Herzen. Die Ärztin, die selbst im St. Anna-Krankenhaus geboren wurde, hat sich vertraglich zusichern lassen, dass die Geburtshilfe bestehen bleibt. „Sonst wäre sie nicht gekommen“, so Greiner.

Finanzielle Verluste in sechsstelliger Höhe

Er bekräftigt: „Eine Geburtsklinik ist Identitätsstiftend. Das St. Anna-Krankenhaus hält an der Geburtshilfe fest.“ Obwohl das Haus damit finanzielle Verluste in sechsstelliger Höhe in Kauf nimmt.

Rund 500 Kinder im Jahr werden im St. Anna-Krankenhaus geboren. Um wirtschaftlich zu arbeiten, müssten es mindestens 750 Geburten sein. Denn der Hauptkostenfaktor, die Personalkosten für 18 Vollzeitstellen, bleibt gleich, ob für 500 oder 750 Geburten.

Plan für die nächsten acht Jahre

„Eine privat geführte Klinik hätte die Abteilung längst geschlossen“, ist sich Greiner sicher. Für die Sana Kliniken, Zu den Rehwiesen, ist dies allerdings zur Zeit kein Thema. Das Krankenhaus an der Grenze zu Wedau meldet über 1500 Geburten jährlich. Im Florence Nightingale-Hospital in Kaiserswerth kamen zuletzt über 2000 Babys zur Welt.

Die Malteser haben sich dennoch im Unternehmensplan für die Geburtshilfe in Huckingen ausgesprochen. Dieser Plan soll die nächsten acht Jahre gelten. Da die Rentabilität das Problem des Trägers sei, gilt es als unwahrscheinlich das von außerhalb, etwa im Rahmen des Gesamtkrankenhausplans, eine Schließung zur Sprache kommt.

In einer kleinen Klinik ist der Kontakt zu den Frauen sehr persönlich

Junge Mütter beurteilen die Betreuung im St. Anna durchweg als sehr gut. Die Kommentare im Netz belegen dies ebenso wie die Dankesbriefe in der Klinik. „Dadurch, dass wir eine kleine Geburtshilfe sind, geht es bei uns sehr persönlich zu. Der Kontakt zu den Gebärenden ist sehr eng. Man nimmt sich Zeit für die Frauen“, betont Greiner den Vorteil einer kleinen Abteilung.

Insgesamt stehen 20 Betten zur Verfügung. „Es kommt oft vor, dass wir fast jedem Paar ein Einzelzimmer zur Verfügung stellen können“, so der Geschäftsführer. Auffallend sei die hohe Zahl der Zweitgebärenden im St. Anna. Dazu Krankenhaus-Sprecher Patrick Pöhler: „Wir hören immer wieder, dass Frauen, die das erste Mal in einer der großen Kliniken entbunden haben, sich beim zweiten Mal eine intimere Struktur wünschen“.

Niedergelassene Ärzte freuen sich über die Entscheidung

Für manche Schwangere mag die Kinderklinik in den Sana Kliniken ein entscheidendes Auswahlkriterium sein. Dazu Arne Greiner: „Wir kooperieren sehr eng mit der Kinderklinik im Florence-Nightingale“. Und wenn Risikogeburten zu erwarten seien, schicke man die Frauen ohnehin in eine Klinik mit pädiatrischem Zentrum.

Das Ärztenetz Duisburg Süd, in dem 50 niedergelassene Ärzte aus dem Duisburger Süden zusammengeschlossen sind, reagiert erfreut auf das Bekenntnis der Malteser zur Geburtshilfe. „Wir haben mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass die geburtshilfliche Abteilung des St. Krankenhauses erhalten bleibt“, erklärte Dr. Hans Kokorsch, der Vorstandsvorsitzende des Ärztenetzes.