Kulmbach
Planung

Das Kulmbacher Klinikum wächst und wächst

Der Erweiterungsbau läuft, die Patientenzahlen steigen, die Zahlen stimmen: Der Zweckverband sieht das Kulmbacher Klinikum für die Zukunft gerüstet.
Das Kulmbacher Klinikum ist Baustelle - und das noch für Jahre. Im Frühjahr wurde mit dem ersten Teilbereich des neunten Bauabschnitts begonnen. Schon bald sollen die Rohbauarbeiten starten. Foto: Alexander Hartmann
Das Kulmbacher Klinikum ist Baustelle - und das noch für Jahre. Im Frühjahr wurde mit dem ersten Teilbereich des neunten Bauabschnitts begonnen. Schon bald sollen die Rohbauarbeiten starten. Foto: Alexander Hartmann
Der Baulärm ist ein ständiger Begleiter, stellt für Patienten und Mitarbeiter des Kulmbacher Klinikums mitunter eine Belastung dar. Und das wird noch ein paar Jahre so sein, hat der neunte Bauabschnitt, mit dem das Haus zukunftsfähig gemacht werden soll, doch erst begonnen. Die Rohbauarbeiten für den ersten Teilabschnitt werden bald starten. Dessen Fertigstellung ist im Herbst 2019 geplant.


Ziel: Qualität steigern

Zweckverbandsvorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner (FW), sein Stellvertreter OB Henry Schramm (CSU) und Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann wiesen am Montag bei der Verabschiedung des Wirtschaftsplans auf die schwierigen Bedingungen hin, machten aber die Notwendigkeit der Bautätigkeit deutlich. Es sei das Ziel, die Qualität in vielen Bereichen weiter zu erhöhen. Letztlich würden das Personal wie auch die Patienten profitieren. So gebe es künftig ein Haus der kurzen Wege, in dem Zwei-Bett-Zimmer Standard seien, wie Landrat Söllner betonte.


Dank an den Freistaat

14,92 Millionen Euro werden am Klinikum in diesem Jahr investiert, davon 3,3 Millionen Euro aus Eigenmitteln. Den dicksten Brocken verschlingt der Erweiterungsbau mit 9,2 Millionen Euro. Söllner dankte dem Freistaat Bayern, der dem Haus schon im Jahreskrankenhausbauprogramm 2017 eine Fördersumme von 6,86 Millionen Euro bewilligt habe.


Die BRK-Rettungswache

Für die Erweiterung der BRK-Rettungswache am Klinikum sind im Vermögensplan zwei Millionen Euro angesetzt. Der Wiedereinzug der Rettungswache, die als Übergangsquartier das ehemalige Postverteilzentrum nutzt, ist im September 2018 geplant.

Die Verbandsversammlung verabschiedete den Wirtschaftsplan mit einem Haushaltsvolumen von 149,4 Millionen Euro einstimmig. "Es ist wieder einmal eine Rekordsumme", sagte Söllner. 2016 waren es noch rund 136 Millionen.


1500 Beschäftigte

Größter Brocken im Etat sind die Personalkosten mit 72,5 Millionen Euro, was bei 1500 Beschäftigten einschließlich der Fachklinik in Stadtsteinach nicht verwundert. 1119 Planstellen sind ausgewiesen. Laut Klaus Peter Söllner ist das eine Steigerung gegenüber 2016 um 26,95 Stellen. Sechs würden im ärztlichen Dienst geschaffen, 16 im Pflegedienst und zwei im medizinisch- technischen Bereich. Das Haus ist damit nach wie vor der größte Arbeitgeber im Landkreis - und zugleich größter Lehrbetrieb: Derzeit befinden sich 62 junge Menschen in der Ausbildung, davon 56 in der Krankenpflege.


Mehr Patienten

Wie Geschäftsführerin Brigitte Angermann mitteilte, wächst die Zahl der stationär aufgenommenen Patienten ständig. Für 2017 sei mit 23 892 ein Plus von 1040 eingeplant. "Schon im ersten Halbjahr hatten wir 700 Patienten mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres."

Das Klinikum stehe nach wie vor sehr gut da, betonte Angermann, nach deren Worten die Verbandsmitglieder Stadt und Landkreis Kulmbach finanziell auch weiterhin nicht belastet werden, da alle Investitionen aus Eigenmitteln finanziert werden könnten. Ein kontinuierliches Wachstum sei wichtig, um im Wettbewerb mit anderen Kliniken bestehen zu können, so die Geschäftsführerin, die den Mitarbeitern für ihr großes Engagement dankte.


Ein dickes Lob

Ein dickes Lob heimste auch Angermann selbst ein. Unbeirrbar und konsequent habe sie "das Haus ein Stück weit noch einmal nach vorne gebracht", stellte Landrat Söllner fest.
Ein gutes Management bescheinigte ihr Oberbürgermeister Henry Schramm. Man könne in so einem Haus auch "Geld vernichten", sagte Schramm. Mit einer enormen Kraftanstrengung gelinge es am Kulmbacher Klinikum, Erträge zu erwirtschaften.