Fürs Spital in die Kasse greifen
Die Gemeinde Davos will sich nicht mit Pauschalbeiträgen an den Verlusten der Spital Davos AG beteiligen. Der Spitalbetrieb soll jedoch künftig für definierte Leistungen Gelder aus dem Gemeindebudget erhalten.
Die Gemeinde Davos will sich nicht mit Pauschalbeiträgen an den Verlusten der Spital Davos AG beteiligen. Der Spitalbetrieb soll jedoch künftig für definierte Leistungen Gelder aus dem Gemeindebudget erhalten.
Auch im Geschäftsjahr 2016 hat die Spital Davos AG rote Zahlen geschrieben. Das Defizit soll sich im Rahmen der Vorjahre bewegen. Man liege unter dem budgetierten Verlust, wobei allerdings die Rechnungsrevision noch bevorstehe. Das sagte der Davoser Kleine Landrat und Gesundheitsvorsteher Herbert Mani (BDP) gestern auf Anfrage.
Eignerstrategie zeigt Lösungsweg
Die gemeindeeigene Spital Davos AG weist seit ihrer Gründung Jahr für Jahr Verluste aus. Das geht an die Substanz, da die Fehlbeträge mit dem Eigenkapital verrechnet werden. Das wesentliche Problem, mit dem das Spital ringt, besteht im strukturellen Defizit. Der Gemeinde ist das hinlänglich bekannt.
Einen Lösungsweg aufzeigen soll eine Eignerstrategie, welche die Davoser Exekutive 2015 angekündigt hatte. In dem Papier soll dargelegt werden, welche Aufgaben das Spital zu erfüllen hat und wie Defizite, die daraus resultieren können, verteilt werden. Die Eignerstrategie liege vor und über ihren Inhalt sei sich der Kleine Landrat im Grundsatz einig, erklärte Mani.
Dazu, wie die Gemeinde dem Spital finanziell unter die Arme greifen soll, hielt der Davoser Gesundheitsvorsteher fest: «Die Gemeinde wird nicht einfach einen Standort- oder Pauschalbeitrag zahlen.» Nichts gibt es aber nicht.
«Leistungen werden eingekauft»
Das künftige Finanzierungsmodell sieht vor, dass die Gemeinde jene Leistungen, die das Spital erbringen soll, definiert. Mani dazu: «Die Gemeinde muss bereit sein, Leistungen einzukaufen, obwohl sie defizitär sind, und die Defizite leisten.»
Abgewickelt werden soll die Finanzierung über entsprechende Posten im alljährlichen Budgetierungsprozess. Zum ersten Mal soll diese Methode im Voranschlag 2018 der Gemeinde umgesetzt werden. Es soll aber keinen Leistungsabbau im Spital geben, betonte Mani.
Keine Abstriche am Angebot
Die Gemeinde wisse, dass sie das Spital kurz- und mittelfristig unterstützen müsse, sagte der Davoser Landammann Tarzisius Caviezel auf Anfrage. «Aber nicht einfach über einen Pauschalbetrag, auch die wirtschaftlichen Kriterien müssen einfliessen.»
Caviezel bestätigte, dass am bestehenden Leistungsangebot festgehalten werden soll: «Wir wollen das Spital so beibehalten, wie es ist.» (bez)
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