Gesundheitspolitische Positionen der Kranken- und Pflegekassen im Saarland zur Landtagswahl 2017

Was erwarten die gesetzlichen Krankenkassen in der kommenden Legislaturperiode von der neuen Landesregierung hinsichtlich der Gestaltung und Weiterentwicklung nachhaltiger und wirtschaftlicher Versorgungsstrukturen im Saarland? Wie können alle Beteiligten im Gesundheitswesen den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam begegnen? Und welche Anforderungen bestehen für einen zielorientierten Dialog mit Politik und Leistungserbringern?

Antworten auf diese Fragen haben die Kranken- und Pflegekassen und ihre Verbände im Saarland in einem gemeinsamen gesundheitspolitischen Positionspapier zusammengefasst.

Unsere Thesen:

1.    Stationäre Versorgung bedarfsgerecht und qualitätsorientiert weiterentwickeln

2.    Ambulante ärztliche Versorgung als Basis der medizinischen Versorgung stärken

3.    Gute pflegerische Versorgung in einer alternden Gesellschaft sichern

4.    Prävention und Gesundheitsförderung Hand in Hand gestalten

 

1. Stationäre Versorgung bedarfsgerecht und qualitätsorientiert weiterentwickeln

Die Menschen im Saarland müssen sich auch in Zukunft auf eine qualitativ hochwertige und zugleich wirtschaftliche stationäre Versorgung im Land verlassen können. Die Qualität in der Krankenhausversorgung muss durch mehr Kooperation und Spezialisierung weiter gesteigert werden. Der neue gesetzliche Rahmen sollte genutzt werden, um Qualitätsindikatoren zur Grundlage der Krankenhausplanung zu machen. Eine Steigerung der Qualität bedingt auch, dass die Arbeitsteilung und Spezialisierung der Krankenhäuser und zudem die notwendige Konsolidierung in der Krankenhauslandschaft vorangetrieben werden. Dies bestätigen auch die Aussagen des Krankenhausgutachtens des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Institute for Health Care Business GmbH (hcb). Darüber hinaus muss das Land seiner Finanzierungsverantwortung für die stationäre Versorgung hinsichtlich der notwendigen Investitionskosten in vollem Umfang nachkommen. Im Saarland stehen im Verhältnis zur Anzahl der Krankenhausfälle so viele Ausbildungsplätze für Krankenhauspflegepersonal zur Verfügung wie in keinem anderen Bundesland. Politisches Ziel sollte es sein, die ausgebildeten Fachkräfte im Saarland zu halten und für qualitativ hochwertige Krankenhausleistungen zum Wohle der Patienten einzusetzen.

2. Ambulante ärztliche Versorgung als Basis der medizinischen Versorgung stärken

Auch in Zukunft gilt es, zielgerichtete Maßnahmen zu ergreifen um den Hausarztberuf – besonders im ländlichen Bereich – weiterhin attraktiv zu gestalten und damit einem etwaigen „Landarztmangel“ entgegen zu wirken. Dabei ist die Förderung regionaler Dialoge notwendig, um gemeinsam passgenaue Lösungen für eine wohnortnahe Versorgung zu entwickeln. Unerlässlich ist ebenfalls, qualitätsgestützte sektorenübergreifende Betrachtungen vorzunehmen, um Versorgungsengpässen vorzubeugen. Dies bedeutet beispielsweise auch, Überversorgung in Ballungsräumen im ambulanten Bereich abzubauen, um dann Ressourcen für Gebiete mit Versorgungsengpässen im ländlichen Raum zu öffnen. Denn Gesundheitsversorgung ist mehr denn je Daseinssicherung sowie Standortfaktor in allen Regionen und damit sind zugleich alle, an der ambulanten Versorgung, Beteiligten angesprochen.

3. Gute pflegerische Versorgung in einer alternden Gesellschaft sichern

Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen setzen sich für eine qualitativ gute pflegerische Versorgung im Saarland sowohl im häuslichen Umfeld wie auch in Pflegeeinrichtungen ein. Sie sind sich ihrer Mitverantwortung bewusst und sehen es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten, die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu meistern. Ein flächendeckendes Netz ambulanter Pflegedienste ermöglicht den pflegebedürftigen Menschen im Saarland schon heute, so lange wie möglich zu Hause zu leben. Neue Betreuungsangebote, wie etwa „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ sowie der Ausbau der Tagespflege stärken den Verbleib in der Häuslichkeit. Wichtig ist, dass diese neuen Leistungen qualitativ hochwertig erbracht werden – es braucht hierzu verbindlich festgeschriebene Qualitätsstandards. Mit Hilfe rechtssicherer Instrumente sind Pflegebedürftige vor sogenannten „Schwarzen Schafen“ zu schützen. Durch Aufnahme von Bedarfsaspekten bei der Zulassung sind regionale Versorgungslücken zu schließen und unwirtschaftliche Überkapazitäten zu vermeiden.

4. Prävention und Gesundheitsförderung Hand in Hand gestalten

Bereits heute fördern die Krankenkassen im Saarland Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in erheblichem Umfang: Sie bieten ihren Versicherten unter anderem Leistungen zur primären Prävention an und unterstützen die betriebliche Gesundheitsförderung sowie Präventionsangebote in den unterschiedlichsten Lebenswelten. Gesundheitliche Chancengleichheit ist Grundlage für die Weiterentwicklung und Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft. Daher soll die Landesregierung bei diesen gesamtgesellschaftlichen Aufgaben einen stärkeren Beitrag leisten.

Zu ausführlichen gesundheitspolitischen Positionen s. Anlage.

Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen vertreten rund 90 Prozent der Menschen im Saarland, wenn es um deren Betreuung im Krankheits- und Pflegefall sowie um die Gesundheit und deren Förderung geht. Unser zentrales Anliegen ist es, dass die Menschen im Saarland auch zukünftig qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Leistungen unabhängig von Alter, Wohnort und sozialer Herkunft zu bezahlbaren Preisen in Anspruch nehmen können.

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