Streit um Breßlein in Krankenhausgesellschaft

Saarbrücken · Susann Breßlein, Geschäftsführerin des Winterberg-Klinikums in Saarbrücken, ist am Donnerstag als Vorsitzende der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG) zurückgetreten. Anlass dafür war Kritik an Äußerungen der 59-Jährigen in einem Interview mit unserer Zeitung. Das teilte Breßlein gestern in einem Schreiben an Mitarbeiter des Winterberg-Klinikums mit. In dem SZ-Interview hatte Breßlein für Änderungen an der Struktur der Krankenhauslandschaft im Saarland plädiert und den von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) geplanten Pflegepakt hinterfragt. In der Vorstandssitzung der SKG am Donnerstag hatten nach SZ-Informationen insbesondere die vier Vertreter der katholischen Krankenhausträger Zweifel geäußert, ob Breßlein wegen eines nun angeblich gestörten Verhältnisses zur Ministeriumsspitze die SKG als Vorsitzende noch vertreten könne. Befürchtet wurden offenbar auch Nachteile bei der Krankenhausplanung, die derzeit vom Gesundheitsministerium für die Jahre 2018 bis 2025 ausgearbeitet wird. Breßlein legte daraufhin von sich aus ihr Amt nieder, das sie ursprünglich bis Herbst 2018 inne gehabt hätte. Kommissarisch übernimmt nun Manfred Klein, Geschäftsführender Direktor des St. Nikolaus Hospitals in Wallerfangen, den SKG-Vorsitz. Die SKG hat jeweils zwölf Vorstandsmitglieder und Stellvertreter, die von der Mitgliederversammlung für zwei Jahre gewählt werden.

 Susann Breßlein Foto: Oliver Dietze

Susann Breßlein Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

In dem SZ-Interview unter der Überschrift "Zehn Krankenhäuser würden reichen" in der Ausgabe vom 13. März war Breßlein gefragt worden: "Im Saarland gibt es 22 Krankenhäuser. Wie viele würden reichen?" Darauf hatte die 59-Jährige als Geschäftsführerin des Klinikums Saarbrückens geantwortet: "Wenn man sich vorstellt, das Saarland hätte kein Krankenhaus und man müsste, wie bei Monopoly, jetzt Krankenhäuser hinstellen, würden zehn Standorte reichen, gut verteilt im Land. Aber es sind nun einmal 22 Standorte da. Die kann man ja nicht einfach abreißen. Aber man könnte mehr Strukturen verändern."

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