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Vinzenz-Pleite reißt ein tiefes Loch in die Bilanz des Plettenberger Krankenhauses

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Das Sankt Vinzenz-Krankenhaus wurde vor einem halben Jahr wegen Insolvenz geschlossen.
Das Sankt Vinzenz-Krankenhaus wurde vor einem halben Jahr wegen Insolvenz geschlossen. © Archiv

Altena - Mit tiefroten Zahlen muss sich am kommenden Dienstag der Plettenberg Rat während einer Sondersitzung beschäftigen. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der Jahresabschluss 2016 des dortigen Krankenhauses.

Er weist einen Fehlbetrag von über 1,7 Mio. Euro auf, der zu einem nicht unerheblichen Teil durch die Insolvenz der Lenne-Kliniken verursacht wurde. 

Denen gehörten sowohl das St. Vinzenz-Krankenhaus als auch die ihm angegliederte Pflegestation. Das dem Altenaer Krankenhaus angeschlossene Gesundheitszentrum (GZA) ging bei der Gründung aus formalen Gründen zunächst an das Plettenberger Krankenhaus. Geplant war, es später an die Lennekliniken zu übertragen. 

Dazu kam es aber nicht mehr, sodass das Plettenberg Haus die finanziellen Folgen der Schließung des GZA tragen musste. Dabei handelt es sich um einen Betrag von gut 150000 Euro unter anderem für Abfindungen und Verbindlichkeiten. 

Erklärtes Ziel war enge Zusammenarbeit der Häuser

Erklärtes Ziel war 2016 eine enge Zusammenarbeit der Häuser in Plettenberg und Altena. Tatsächlich seien umfangreiche Leistungen erbracht worden, heißt es im Lagebericht, der Teil der Bilanz 2016 ist. 

Allerdings: „Die aus den erbrachten Leistungen entstandenen Forderungen gegenüber der Lennekliniken GmbH wurden zum größten Teil nicht beglichen“. Über 350 000 Euro gingen den Plettenbergern so durch die Lappen. 

Auf weitere 130 000 Euro beziffert die Bilanz die Kosten für einen Vergleich mit einer Beratungsfirma und für die Abfindung eines ehemaligen Geschäftsführers. 

Stadt gehören etwa 50 Prozent des Krankenhauses

Der Plettenberger Rat muss sich mit der Situation beschäftigen, weil der Stadt etwa 50 Prozent des Krankenhauses gehören. Den Rest der Anteile hält eine Stiftung. Die beiden bisherigen Eigentümer werden ihre Anteile an einen neuen, privaten Träger übertragen, mit dem vereinbart ist, dass Verluste aus den Vorjahren von den jetzigen Eigentümern getragen werden. Folglich muss die Stadt Plettenberg fast 900000 zuschießen. 

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