Die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven bekommen in diesem Jahr eine Rekordsumme für Investitionen. Die Gesundheitsdeputation hat am Dienstag die Aufteilung der Mittel beschlossen: Danach werden den Kliniken des Landes rund 38,6 Millionen Euro zur Finanzierung von Investitionen noch in diesem Jahr ausgezahlt. Dazu kommen noch einmal fünf Millionen Euro als Sonderförderungen aus dem Strukturfonds. In dem von der Bürgerschaft beschlossenen Doppelhaushalt für die Jahre 2016/2017 steht den Krankenhäusern damit ein Betrag von 43,6 Millionen Euro zur Verfügung.
Bremen nimmt einen der vordersten Ränge ein
Seit 2014 sind die Investitionsmittel für die Krankenhäuser jedes Jahr weiter aufgestockt worden. Wie Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) in der Deputationssitzung betonte, nehme Bremen mit der aktuellen Summe im Vergleich mit den anderen Bundesländern einen der vordersten Ränge ein. „Mit diesen Millionen können notwendige Investitionen begonnen werden. Die medizinische Versorgung wird dadurch weiter gestärkt“, sagte die Senatorin.
Die Investitionen bewegen sich zwischen Beträgen von 423.000 Euro und acht Millionen Euro je nach Größe der Klinik, wie der Beschluss-Vorlage zu entnehmen ist. Dazu zählen unter anderem der Umbau von Haus 3 im Klinikum Bremen-Ost, der Umbau der Zentralen Notaufnahme für die Aufstellung eines Computertomografen im Klinikum Links der Weser, der Umbau von Besprechungsräumen zu Patientenzimmern im St. Joseph-Stift, Stationsumbauten im Hauptbettenhaus und im Westhaus des Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) sowie die Weiterentwicklung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide. Insgesamt fließen laut der Vorlage 7,6 Millionen Euro der Investitionsmittel in Bremerhavener Krankenhäuser.
Kliniken schreiben rote Zahlen
Bei einer Konferenz im Juni unter Vorsitz der Bremer Senatorin hatten die Gesundheitsminister der Länder angekündigt, dass sie künftig jedes Jahr zusätzlich 500 Millionen Euro in die Kliniken investieren wollen – allerdings nur dann, wenn der Bund den Topf um den gleichen Betrag auf somit eine Milliarde Euro aufstockt. Die Minister forderten den Bund auf, einen entsprechenden Gesetzentwurf zu entwickeln. Das Geld solle unter anderem in die Zusammenarbeit der Kliniken mit dem ambulanten Bereich und in die IT-Sicherheit fließen. Bereits ab 2019 soll es bereit stehen, so die Vorstellung der Minister. Derzeit stellen die Länder jährlich insgesamt 2,8 Milliarden Euro Investitionsmittel für die Kliniken bereit.
Wie der WESER-KURIER berichtete, schreibt jedes fünfte Krankenhaus in Deutschland rote Zahlen. Das geht aus dem Krankenhaus-Ratingreport 2017 des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI hervor. Dem Klinikreport zufolge stehen Bremen und Niedersachsen schlechter da als andere Bundesländer.