Sanierung des Neubaus am Klinikum Worms schreitet schnell...

Das Hochstift in Worms. Archivfoto: Photoagenten / Ben Pakalski

Jetzt kommt das Ende doch schneller als gedacht: Das Klinikum will das Hochstift im zweiten Quartal 2018 schließen. Teile der Abteilungen ziehen in den Neubau des...

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WORMS. Jetzt kommt das Ende doch schneller als gedacht: Das Klinikum will das Hochstift im zweiten Quartal 2018 schließen. Die Geriatrie (Altersmedizin) zieht zuvor ins Obergeschoss des neuen, 30 Millionen Euro teuren Mutter-Kind-Zentrums auf der Herrnsheimer Höhe um, die anderen medizinischen Abteilungen werden im Haupthaus integriert. „Die Kinderklinik wird bereits im Dezember in den Neubau umziehen“, kündigte Geschäftsführer Bernhard Büttner an.

Wasserschaden bisher nicht bezahlt

Nach dem ärgerlichen, auf sieben Millionen Euro geschätzten Wasserschaden im neuen Mutter-Kind-Zentrum, den ein Monteur beim Bohren im Juni 2016 verursacht hatte, war man im Klinikum ursprünglich davon ausgegangen, dass Hochstift-Schließung und Umzug wegen der aufwendigen Sanierungsarbeiten erst 2019 möglich sein würden. „Wir konnten die Arbeiten im Obergeschoss des Mutter-Kind-Zentrums, wo die Geriatrie unterkommt, jedoch vorziehen. Die Reparaturarbeiten im Untergeschoss gingen ebenfalls zügig vonstatten, sodass wir verlorene Zeit aufholen und unseren anfangs geplanten Termin jetzt doch nahezu einhalten können“, freut sich Büttner über diese vor einigen Monaten noch nicht für möglich gehaltene Entwicklung. Wenn die Kinderklinik ins Mutter-Kind-Zentrum verlegt ist, kann der Abriss des zweistöckigen Kinderklinik-Altbaus erfolgen. Danach wird auch hier auf vier Etagen erhöht und Alt- und Neubau mit einem ebenfalls vierstöckigen Trakt verbunden.

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Die Schadensregulierung mit der Versicherung sei noch nicht in trockenen Tüchern, bedauert Büttner. „Wir sind immer noch mittendrin in den komplizierten Gesprächen. Wir halten eine außergerichtliche Einigung aber nach wie vor für möglich.“

An der Schließung des zum 1. April 2015 vom Klinikum übernommen Hochstiftes führe kein Weg vorbei. Das ehemals eigenständige, evangelische Krankenhaus produziere jedes Jahr Verluste von weit über einer Million Euro, weil der Erhalt von unnötigen Doppelstrukturen mit sehr hohem organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden sei. Hinzu komme, so Büttner, der massive Sanierungsstau, der ebenfalls nur mit vielen Millionen zu beseitigen wäre. Unterm Strich käme dies alles weder Patienten noch Mitarbeitern zu Gute. Einzige denkbare Konsequenz aus Sicht der Klinikum-Leitung: alles dichtmachen.

Stadt zeigt Interesse am Areal

Und wie geht’s dann weiter mit dem verwinkelten Baukomplex im Willy-Brandt-Ring? „Die Stadt hat zuletzt noch einmal ihr Interesse bekundet, das Areal zu übernehmen. Wie genau das gehen soll, muss jetzt in den nächsten Wochen und Monaten konkretisiert werden“, erläutert der Geschäftsführer. „Aber klar ist: Wir werden das Hochstift nur an die Stadt übergeben, mit der Nachnutzung haben wir nichts mehr zu tun.“

Die Stadtverwaltung beschäftige sich natürlich „mit möglichen Optionen für eine städtebaulich und strukturell attraktive Entwicklung dieses hochwertigen Standortes“, teilte OB Michael Kissel auf Nachfrage mit. „Allerdings sind noch komplexe Fragen zu klären. Sobald wir mit einem konkreten Konzept in die städtischen Gremien gehen, werden wir auch öffentlich informieren.“