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Spital Zweisimmen: «Zahlen offenlegen»

Die Interessengemeindschaft Spitalversorgung Simmental-Saanenland übt harte Kritik an der STS AG.

In der Antwort der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) auf den Antrag der STS stehe genau das, was auch die IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland seit Jahren bemängelt: Das schreibt IG-Präsident Thomas Knutti in seiner Stellungnahme zum Kantonsentscheid, den diese Zeitung am Samstag veröffentlichte.

Darin ging es um den Antrag der Spital Simmental-Thun-Saanenland (STS) AG, die bei der GEF um 3,4 Millionen Franken pro Jahr für den Betrieb des Spitals Zweisimmen nachgesucht hatte und dort auf taube Ohren gestossen war.

«Immer mehr geschwächt»

Die Feststellung der GEF, «dass es viele offene Fragen hinsichtlich des künftigen Betriebs und insbesondere des Angebotsportfolios gibt, die bisher nicht be­friedigend beantwortet werden konnten», überrascht die IG nicht. Diese «fordert seit bald zehn Jahren, dass die Zahlen des Spitals Zweisimmen endlich veröffentlicht werden und die Bevölkerung das angeblich stetig wachsende Defizit am Standort Zweisimmen nachvollziehen kann».

Die IG stellt nach den Worten von Knutti fest, «dass der Spitalstandort Zweisimmen durch die Zentrierung der Leistungen in Thun und den Abbau in Zweisimmen immer mehr geschwächt» werde. Wegen der vielen «Nichtentscheide» der STS AG werden laut der IG «Erneuerungsarbeiten im Spital Zweisimmen auf die lange Bank geschoben und so das Spital automatisch von Jahr zu Jahr geschwächt».

Die IG übt harte Kritik an der STS AG: «Sie wird diese Taktik so lange weiterverfolgen, bis der ­Spitalbetrieb in Zweisimmen gar nicht mehr funktioniert. Der Verwaltungsrat wird gegenüber der Bevölkerung den Regierungsrat für ein Scheitern des Versorgungsauftrags in unserer Region verantwortlich machen, was mit der überspitzten Forderung von 3,4 Millionen wohl auch die Absicht war.»

Das von der GEF angesprochene Optimierungspotenzial müsse der Verwaltungsrat der STS AG «umgehend aufzeigen, will er seine Glaubwürdigkeit nicht restlos verlieren». Er müsse darlegen, wie die STS den Betrieb auch ohne Kantonsgelder in Zweisimmen führen werde. Die Bevölkerung und die IG seien nicht mehr bereit, einen weiteren Abbau in Zweisimmen zu tolerieren. Komme der VR der Forderung nach Transparenz nicht nach, «so ist er für den Standort Zweisimmen nicht länger tragbar und muss zurücktreten».

Unabhängige Führung ohne STS

Die IG scheut nicht davor zurück, die STS AG aussen vor zu lassen und zu helfen, zusammen mit der Region eine autonome Lösung für das Spital zu finden: «Nur eine unabhängige Führung in Zweisimmen ohne STS AG kann den Betrieb an diesem Standort längerfristig sichern und das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik wiederher­stellen.»

sp/pd