Schweizer ärgern sich über eingebildete Kranke

Aktualisiert

Steigende PrämienSchweizer ärgern sich über eingebildete Kranke

Die Krankenkassen-Prämien steigen auch 2018, glauben die Schweizer laut einer Umfrage. Schuld seien hauptsächlich die Hypochonder, die dauernd zum Arzt rennen.

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Fast jeder Schweizer ist überzeugt: Die Krankenkassen-Prämien werden auch nächstes Jahr deutlich steigen. Gut jeder Zweite sieht gar einen Anstieg von vier bis sechs Prozent. Lediglich jeder Zwanzigste erwartet keinen Anstieg. Das ist das Resultat einer Umfrage des Vergleichsportals Comparis.

Negativ ist auch das Vertrauen in die Gesundheitspolitiker. Gut zwei Drittel der Schweizer trauen den Politikern laut der Erhebung nicht zu, dass sie den Kostenanstieg im Gesundheitssystem bremsen.

Erfolglose Politiker

Das erstaunt Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte bei Comparis, nicht: «Seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes im Jahr 1996 versucht die Politik, regulierend auf die steigenden Kosten einzuwirken – bisher erfolglos.» Eine Besserung verspricht er sich erst, wenn der Behandlungserfolg endlich vergütet wird und nicht mehr nur die Menge der medizinischen Leistung.

Für zwei Drittel der Schweizer sind die grossen Kostentreiber die Patienten, die wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen. Ebenso schuld sei die Pharmaindustrie. Krankenkassen, Ärzte und Spitäler seien weniger verantwortlich. Rund jeder vierte Schweizer schiebt Personen mit einem ungesunden Lebensstil die Schuld für den Kostenanstieg in die Schuhe.

Mehr über den Anstieg der Prämien im nächsten Jahr erfahren Sie im Video.

Offiziell gibt der Bund die neuen Prämien erst Ende Monat bekannt. Der Anstieg dürfte rund 4 Prozent betragen. St. Galler und Bündner trifft es aber viel härter.

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