Das Krankenhaus ist für die Bevölkerung, Stadt und die Unternehmen eine enorm wichtige Infrastruktureinrichtung. Es sichert die Grundversorgung mit Innerer Medizin und Chrirugie. Mit der Gefäßchirurgie und dem Schlaflabor verfügt Pfullendorf über zwei spezifische Angebote innerhalb der drei Krankenhausstandorte der SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen.

Mit der Einrichtung einer altersgeriatrischen Abteilung im leer stehenden zweiten Stock erhält das Haus ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Und es gibt Pläne, ein Kurzzeitpflegeangebot einzurichten, mit dem Patienten zwischen der Entlassung aus dem Krankenhaus und beispielsweise dem Beginn einer Reha-Maßnahme oder dem Eintritt ins Pflegeheim betreut werden können.

Kugler verspricht Prüfung

Zuversichtlich äußert sich Bürgermeister Thomas Kugler im SÜDKURIER-Gespräch, dass dies umgesetzt werden könne und auch die SRH-Geschäftsführung bestätigt, dass "vertiefende Prüfungen" im Gange sind. Damit könnten prekäre Situationen vermieden werden, wenn beispielsweise vom Krankenhaus entlassene Patienten Zuhause ohne Betreuung sind. Oft haben die Angehörigen auch nicht genügend Zeit, um kurzfristig einen Pflegeplatz zu organisieren, denn die Wartelisten in den Pflegeeinrichtungen sind lang. Großen Wert legt Rathauschef Kugler auf die Feststellung, dass die medizinische Grundversorgung durch das Krankenhaus gesichert ist und bleibt. Als wichtigster Industriestandort im Landkreis Sigmaringen ist die Einrichtung auch deshalb wichtig, weil das Klinikum Pfullendorf über eine Berufsgenossenschaft-Zulassung verfügt, in dem jährlich rund 1100 Arbeitsunfälle behandelt werden.

Auch das Land hat die Notwendigkeit bezüglich der Pflegeplätze erkannt und stellt über ein Sonderförderprogramm insgesamt 7,6 Millionen Euro für Einrichtungen der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege bereit. Ein ausreichendes Angebot könne, genau wie ambulant betreute Wohngemeinschaften, die Lücke zwischen der ambulanten Pflege zu Hause und der stationären Versorgung im Heim schließen, so Baden-Württembergs Minister für Soziales und Integration, Manfred Lucha. Zudem werde sich die Nachfrage nach Kurzzeitpflegeplätzen perspektivisch weiter erhöhen, da Versicherte nun einen Leistungsanspruch auf Kurzzeitpflege auch in der gesetzlichen Krankenversicherung hätten.

Bezüglich der Förderkriterien erläuterte Ministeriumssprecherin Claudia Krüger auf Anfrage des SÜDKURIER, dass man bei der Auswahl großen Wert auf Nutzerfreundlichkeit oder innovative Konzepte wie etwa die Einbindung in eine Quartiersentwicklung lege. "Wichtige Voraussetzung für eine Förderung ist auch, dass bereits während des Aufenthaltes in der Kurzzeitpflege ein Angebot zur Rehabilitation bereitgestellt wird", ergänzte Claudia Krüger ihre Erläuterungen.

Konzeption

In der Konzeption der SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen ist der Standort Pfullendorf mit dem stationären Leistungsspektrum in der Allgemein-, Unfall-, Gefäß- und Endovaskulachirurgie, der Inneren Medizin mit den Schwerpunkten Angiologie, Diabetologie, Anästhesie sowie der Ansiedlung von Arztpraxen soll durch das zusätzliche Angebot einer Akutgeriatrie weiter gestärkt werden. Im Fokus der Inneren Mdizin ist die Diabetologie und Gastroenterologie.

Die Gefäßchirurgie bleibt ein Schwerpunkt und auch die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Pfullendorf sind denkbar. Und durch die Anbidnung der urologischen niedergelassenen Praxen werden Patienten direkt in das Krankenhaus eingewiesen. Das Schlaflabor am Standort Pfullendorf mit neun Plätzen wird derzeit gerätetechnisch ertüchtigt. (siv)=