Kosten für Klinikaufenthalte in Rheinland-Pfalz gestiegen -...

38 Prozent der Krankenhaus-Patienten werden operiert. Das treibt die Kosten. Foto: Sascha Kopp
© Sascha Kopp

Die Kosten für Klinikaufenthalte sind in Rheinland-Pfalz im Jahr 2016 um vier Prozent auf insgesamt rund 4,6 Milliarden Euro gestiegen. Die Landesregierung plant für 2018 eine...

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MAINZ. Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz haben 2016 rund 4,6 Milliarden Euro ausgegeben. Das entspricht einem Anstieg der Kosten von vier Prozent, wie das Statistische Landesamt mitgeteilt hat. Drei Milliarden davon gaben die Häuser für Personal aus. Damit ist auch dieser Posten um vier Prozent gewachsen.

Knapp eine Million Patienten wurden 2016 in rheinland-pfälzischen Kliniken behandelt. Das waren drei Prozent mehr als im Jahr davor. Die Kosten pro Behandlung sind von 4.228 auf 4.301 Euro gestiegen, wie das Statistische Landesamt mitteilt.

Im anbrechenden Jahr wird die Landesregierung mit dem Krankenhausplan die Kliniklandschaft neu planen. Mit unmittelbaren Schließungen rechnen Experten – etwa in den Krankenkassen – nicht. Allerdings werden einzelne Standorte nicht mehr rentabel und somit langfristig von Schließungen bedroht sein.

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Nach einer Anhörung im Gesundheitsausschuss hat die CDU gefordert, die bisherige Finanzierung umzustellen: Statt einer Einzelabrechnung sollen diese künftig pauschal gefördert werden, wie die Oppositionspartei vorschlägt: „Dieses Pauschalsystem bietet entscheidende Vorteile: die Kliniken verfügen über einen festen Förderbetrag, sie können mit den Geldern planen und es bedeutet einen viel geringeren Verwaltungsaufwand. All das dient dem Bürokratieabbau“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Peter Enders.

Mehr als eine Million Menschen, die ihren Wohnsitz in Rheinland-Pfalz haben, wurden laut Statistischem Landesamt 2016 in Krankenhäusern behandelt. Dazu zählen auch die, die sich außerhalb der Landesgrenzen behandeln ließen. So suchen zum Beispiel viele Menschen aus der Westpfalz die Uniklinik in Homburg/Saar auf. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, ist die Zahl der Rheinland-Pfälzer, die sich in Kliniken behandeln ließen, im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gestiegen. Im Schnitt verbrachten sie gut sieben Tage im Krankenhaus.

Herzschwächen bildeten den häufigsten Grund für Klinikaufenthalte von Menschen aus Rheinland-Pfalz: 23.460 Fälle gab es. Durchschnittlich wurden sie zehn Tage behandelt. Betroffen sind eher Ältere – der Altersschnitt lag bei Patienten mit Herzsschwäche bei 79 Jahren.

Alkoholmissbrauch war im Land der zweithäufigste Grund für die Einweisung in eine Klinik. Dazu zählen auch Folgeerkrankungen, etwa eine Leberzirrhose. Rund 17.100 Fälle gab es insgesamt, den größten Anteil mit 14.600 Fällen stellten psychische Störungen als Folge von Alkoholmissbrauch. Bei Jugendlichen kam es immerhin zu rund 1.400 Fällen von Aufenthalten nach Alkoholvergiftungen. Das ist laut Statistischem Landesamt eine Zunahme in dieser Gruppe um 3,5 Prozent.

Von Mario Thurnes