Klinikum Kliniken Krankenhaus Notaufnahme
Bildtext einblenden
Foto: dpa/Andre Kolm

Kliniken Südostbayern blicken zuversichtlich in die Zukunft

Traunstein – Gewaltige Neuerungen stehen deutschen Krankenhäusern in den nächsten Jahren bevor. Wie gut ist man in den Kliniken der Region auf die anstehenden Änderungen vorbereitet?


Ob Krankenhausstrukturgesetz oder die von der Politik als dringend nötig angesehene Zentralisierung spezieller und komplexer Behandlungen nur noch in großen Häusern: Die deutsche Kliniklandschaft sieht sich mit gewaltigen Veränderungen konfrontiert. Wie haben sich die Kliniken Südostbayern AG auf die anstehenden Neuerungen vorbereitet?

„Wir sind mitten in einem vielfältigen, anspruchsvollen Prozess, uns zukunftsfähig auszurichten“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Unsere Mitarbeiter leisten ganz hervorragende Arbeit und wir kommen gut voran.“ Oberste Priorität habe dabei weiterhin die bestmögliche pflegerische und medizinische Versorgung der Patienten in der Region.

Kliniken müssen kein Plus abwerfen – Investitionen werden von Landkreisen gefördert

Diese vor Ort trotz aller bundesweiten Umbrüche im Gesundheitswesen zu sichern, sei selbstverständlich das Anliegen aller Beteiligten, so Dr. Gretscher.  Dem Klinikverbund komme zugute, dass kommunale Krankenhäuser deutlich andere Unternehmensziele hätten als freigemeinnützige und besonders private Klinikenträger. „Das Gute ist, dass unsere Träger, also die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land, keine Rendite von uns wollen, sondern uns bei Investitionen auch unterstützen. Sie erkennen die Gesundheitsversorgung nach wie vor als besonders hohes Gut für die Region an.“

Dennoch sei natürlich auch ein kommunales Unternehmen zur Wirtschaftlichkeit angehalten. „In 2017 haben wir ganz klar den nächsten Schritt getan, der Weg zur schwarzen Null ist deutlich erkennbar“, so der Vorstandsvorsitzende. Er freut sich über „ein unglaubliches Engagement aller Mitarbeiter, die daran teilnehmen.“ Nicht nur das: „Die Patienten vertrauen uns nach wie vor, auch in 2017 hatten wir wieder deutliche steigende Zahlen.“ Die Rückmeldungen der Patienten würden zwar zeigen, dass „nicht immer alles gut ist, aber größtenteils gibt es eine positive Resonanz.“

Arbeiten sind näher am Patienten

Uwe Gretscher betont, dass die Mitarbeiter aller sechs Häuser in den letzten drei Jahren in einem gehörigen „Galopp, einer Art Rosskur“ dringend notwendige Umstrukturierungsprozesse zur Optimierungen der Arbeitsabläufe absolviert hätten. Diese verliefen nicht immer ohne „Unwuchten“, in diesem Punkt verhalte es sich in einem Krankenhaus ähnlich wie bei Krankheiten. „Mitarbeiter sind keine Maschinen und es menschelt, das ist normal und das muss man akzeptieren.“

Um „die Mitarbeiter verstärkt an die Patienten zu bringen“ und von berufsfremden Tätigkeiten zu entlasten, werde der Klinikverbund neben der Verlagerung von Tätigkeiten die kosten- und zunächst einarbeitungsintensive Digitalisierung vorantreiben. Wie vielfältig die effizientere Gestaltung der Arbeit im Klinikverbund in der nahen Zukunft sein wird, bringt das Fünfjahresprogramm „Perspektive 2022“ auf den Punkt. Es wurden ausgerichtet auf die Umbrüche im Gesundheitswesen in den vier Handlungsfeldern Kunden und Partner, Prozesse und Leistungen, Mitarbeiter und Potentiale sowie Finanzielle Leistung verbindliche strategische Ziele und Maßnahmen formuliert.

Bildtext einblenden
Foto: Kliniken Südostbayern

Patienten geben Rückmeldung – Investitionen in Fortbildungsangebote

Dazu zählen zum Beispiel bei der „Überdurchschnittlichen Patientenzufriedenheit“ das Rückmeldesystem und die verstärkte Qualitätsüberwachung. Zum Punkt „Attraktiver Arbeitgeber“ gehören etwa Karriereplanung, Kinderbetreuung und Demographie-Management. „Wir haben hervorragende junge Mitarbeiter in Pflege, Medizin und Therapie, die sich sehr engagieren“, so Dr. Gretscher. „Sie erkennen die Prozessnotwendigkeiten, weil sie mehr Struktur und geordnete Arbeit auch im Sinne eines üblichen Feierabends erwarten.“ Dies sei auch im Sinne der jungen Medizinerinnen, welche in steigender Zahl die Universitäten verließen.

Zur Attraktivität eines Arbeitsplatzes gehöre heute mehr denn je eine breite, aktuelle Palette an Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, meint der Vorstandsvorsitzende. „Hier werden wir noch mehr Geld investieren.“ Investitionen mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte würden auch die geplanten Um- und Neubaumaßnahmen an den Standorten Traunstein, Reichenhall und Ruhpolding sein.

Dass die Klinikreform mehr Qualität für die Patienten in Deutschland bringen solle, sei zu befürworten, so Uwe Gretscher. Nicht aber, dass dies möglicherweise zu Lasten der flächendeckenden Versorgung in den Landkreisen geschehe und mit den von der Gesellschaft zur Verfügung gestellten Geldern nicht zu stemmen ist. Mit Blick auf die Kliniken Südostbayern AG sagt er: „Wenn es uns weiterhin gelingt, mit den Mitarbeitern und den Patienten in unserer Region so konsequent an unseren Abläufen zu arbeiten wie schon begonnen, bin ich zuversichtlich für viele Arbeitsplätze in der Region und die Zukunft unserer Kliniken.“ Ina Berwanger

Pressemitteilung der Kliniken Südostbayern AG