Die Paracelsus-Klinik Karlsruhe-Durlach soll geschlossen werden. Vorbehaltlich der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen, den Krankenkassen und dem Ministerium soll die Klinik zum 28. Februar 2018 den Betrieb einstellen. Das gab der Betreiber der Klinik am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt.
Das Krankenhaus befand sich schon lange in einer schwierigen finanziellen Lage. Im Jahr 2015 musste aufgrund von kurzfristigen, vorübergehenden Hygieneproblemen die Sterilisationsabteilung geschlossen werden. In Folge dessen kam es durch den dadurch verursachten Vertrauensverlust zu erheblichen Rückgängen der Patientenzahlen, so die Paracelsus GmbH in ihrer Pressemitteilung.
Die damit einhergehende Abwanderung von Leistungsträgern und die ohnehin schwierige Situation der Krankenhausfinanzierung belastete darüber hinaus die Anzahl der Einweisungen. Letztlich sei es eine Verkettung von Ereignissen, die eine wirtschaftliche Weiterführung des Standortes für die Paracelsus-Gruppe unmöglich machen, so der Betreiber weiter.
Angestrebter Verkauf der Klinik blieb erfolglos
Schon seit einigen Monaten hatte das damalige Management Verkaufsgespräche mit vielen Interessenten geführt, die bislang alle erfolglos verliefen. Aus Sicht der Eigenverwaltung ist aus wirtschaftlichen Gründen eine Schließung daher wohl nicht mehr zu vermeiden, heißt es in dem Presseschreiben. Die Klinik habe sich nach dem Ausfall der Sterilisationsabteilung 2015 wirtschaftlich nicht mehr erholt, begründet Dr. Reinhard Wichels, Generalbevollmächtigter bei den Paracelsus-Kliniken, die Entscheidung."Wir bedauern die Schließung außerordentlich", so Wichels weiter.
Versorgung der Patienten sichergestellt
Gleichzeitig verwies man in der Pressemeldung darauf, dass sich alle Patienten auch weiterhin in guter Obhut befinden und mit größter medizinischer und pflegerischer Sorgfalt und Qualität versorgt werden. Um einen reibungslosen Übergang der Patienten in andere Häuser zu gewährleisten, stehe die Paracelsus-Klinik im Austausch mit anderen Krankenhäusern aus der Region. Um die 222 Mitarbeiter der Paracelsus Klinik kümmere man sich, damit möglichst jeder umgehend wieder eine neue Anstellung findet, heißt es. Umliegende Krankenhäuser hätten bereits Interesse an den Beschäftigten der Durlacher Klinik angemeldet, so die Paracelsus-Klinik.
Die Schließung der Durlacher Klinik sei auch ein Teil der Restrukturierung der gesamten Paracelsus-Gruppe, erklärt der Konzern in seiner Pressemitteilung. Mit der Schließung der Klinik wird auch ein wichtiger Baustein der Sanierung der gesamten Paracelsus-Gruppe umgesetzt. Die Paracelsus-Kliniken GmbH & Co. KGaA hatte im Dezember beim Amtsgericht Osnabrück einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Sanierungsbedarf war entstanden, nachdem einzelne Standorte der Gruppe, darunter auch der in Karlsruhe-Durlach, erhebliche Verluste geschrieben hatten und dadurch die gesamte Klinikgruppe in finanzielle Schieflage geraten ist.
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gehört zum Paracelsius Klinik Konzern, der insolvent ist und derzeit gesund "saniert" werden soll. Von den Hygienezuständen in Karlsruhe einmal abgesehen, werden einige Kliniken geschlossen.
Der Konzern hat einige Kliniken in Deutschland, darunter auch welche, die , man kann sagen, "Luxus" Krankenhäuser sind, also eher für Privatpatienten gedacht. Auch neue Einrichtungen, wie Reha-Zentren wurden in der Ausstattung der Gebäude als auch in der Innenausstattung wohl eher für Privatpatienten gebaut. Hier hat sich der Konzern wohl übernommen. Da hat dann so eine Klinik, wie die Einrichtung in Karlsruhe keine Chance. Allerdings die ungenügende Leitung hier in Karlsruhe ist eine andere Geschichte.
Nicht das ich ein Fan der Klinik war. Habe dort selbst gearbeitet und weiß um die Missstände. Mir geht es vielmehr um die Wohnortnahe Versorgung unserer älteren Mitbürger. Die umliegenden Krankenhäuser sind mehr als ausgelastet. Die Verweildauer ist jetzt schon sehr kurz, unabhängig vom Alter. Wenn da noch eine Flut von Senioren ankommt.....Ich finde es einfach nur furchtbar.....
Seit Jahrzehnten hatte dieses KH einen eher schlechten Ruf. Viele, die es sich aussuchen konnten, wollten eher in ein anderes KH. Dann kamen noch die Hygienemängel, das überlebt kein KH, wenn andere in derselben Stadt sind.
Ich kenne es persönlich nur von Besuchen bei einer EX-Freundin (das war in den 90er), schon damals war die Sauberkeit alles andere als gut, lt Patienten das Essen mangelhaft. Die Blinddarm-OP damals war aber problemlos.
Aber trotzdem war das Haus meist voll belegt. Es kann also nicht an einer schlechten Belegungsquote liegen. Da ist wohl das Management verantwortlich.
angekündigt.Sie wollten es nicht glauben...So ein unorganisiertes Unternehmen habe ich selten
gesehen.Trozdem schade....