Amperklinik Dachau:Neues Jahr, neuer Chef

Helios Amper Klinik

Koslowski senkte an der Uni-Klinik München die Personalkosten. Das Thema Pflege erklärt er zur Chefsache.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Helios stellt Gerd Koslowski als Geschäftsführer vor. Bekannt ist er für seinen Sparkurs

Gerd Koslowski ist der neue Geschäftsführer der Helios-Amper-Kliniken in Dachau und Markt Indersdorf. Von Februar an wird er Chef im 450 Betten-Haus sein. "Einen besseren Kandidaten hätten wir uns nicht schnitzen können", sagte Vorstand Marcus Sommer der Presse. Koslowski entspreche genau seinen Vorstellungen. Er kommt aus dem Raum München, ist bereits erfahrener Manager und Klinikleiter, kennt sich im Umgang mit Kommunalpolitikern aus und war bereits für Helios tätig - auch wenn das schon länger her ist. Der 47-Jährige leitete am Anfang seiner Karriere die Helios-Krankenhäuser in Leisnig und Kitzbühel. Besser bekannt ist er allerdings als kaufmännischer Leiter der Münchner Universitätskliniken. Neun Jahre lang verordnete er den Häusern der LMU einen kräftigen Sparkurs, der am Ende vielen zu weit ging. Auf Druck der Ärzte und Professoren wurde deshalb sein Vertrag im Herbst 2017 nicht mehr verlängert. Ärger gab es vor allem, weil die Gelder für Forschung und Lehrtätigkeit beschnitten wurden. Koslowski senkte aber auch die Personalkosten drastisch zulasten der verbliebenen Mitarbeiter. Viele bemängelten seinen rüden Umgangston. Die Befürworter priesen dagegen seine ambitionierte Bautätigkeit und dass er für die LMU aufgrund seiner Hartnäckigkeit hohe Zuschüsse vom Freistaat zugesagt bekam.

Dass die Situation an der Amper-Klinik wegen der großen Unzufriedenheit der Pfleger und Schwestern, die seit einigen Monaten über erhebliche Überlastung klagen, nicht einfach ist, weiß Koslowski. "Das wird meine erste Aufgabe sein", sagte er am Mittwoch. Vorstand Marcus Sommer berichtete, dass dies auch Thema im Bewerbungsgespräch gewesen sei. Dort habe Koslowski gesagt: "Pflege - das ist Chefsache." "Das sagt viel aus und hat mir sehr gut gefallen", kommentierte Sommer. Noch begeisterter zeigte er sich darüber, dass Koslowski nahtlos Thomas Eberl ablöst. Dieser hatte nach nur fünf Monaten an der Spitze der Amper-Kliniken gekündigt. Sein Vorgänger Christoph Engelbrecht war ebenfalls keine zwei Jahre in Dachau. Die fehlende Kontinuität bemängelten schon mehrere. Aber die Gründe seien jedes Mal nachvollziehbar gewesen, erklärte Sommer. Koslowski ist auch der Wunschkandidat der Aufsichtsratsvorsitzenden Karin Gräppi, die ihn von den Sana-Kliniken abgeworben hatte. "Besser hätte es für Dachau und die Mitarbeiter nicht laufen können", sagte Sommer.

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