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Erstattung von Health-Apps durch die gesetzliche Krankenversicherung

Reimbursement of health apps by the German statutory health insurance

  • Leitthema
  • Published:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Eine Erstattungskategorie „App“ existiert in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht. Gleichwohl gibt es Wege, wie durch die GKV eine Finanzierung von digitalen Versorgungsprodukten oder Versorgungsprozessen in Form von Apps erfolgen kann. In dieser Überblicksdarstellung werden grob die wichtigsten Finanzierungswege und Erstattungskategorien unterschieden und skizziert. Dabei wird sowohl auf die sozialrechtlichen Voraussetzungen für Vergütungen im Rahmen von Einzelverträgen mit Krankenkassen als auch auf eine Vergütung als GKV-Regelleistung eingegangen. Der Wert einer Einstiegsübersicht scheint gegeben, beachtet man, wie viele neue Akteure und Produkte sich am Gesundheitsmarkt befinden. Es wird gezeigt werden, dass Health-Apps aufgrund ihrer Neuartigkeit bestehende Erstattungswege herausfordern können. Gleichwohl existieren etablierte Marktzugangsvoraussetzungen und Erstattungswege, die es im Sinn eines lernenden Systems zu beschreiten gilt.

Abstract

A reimbursement category for “apps” does not exist in German statutory health insurance. Nevertheless different ways for reimbursement of digital health care products or processes exist. This article provides an overview and a description of the most relevant finance and reimbursement categories for apps in German statutory health insurance. The legal qualifications and preconditions of reimbursement in the context of single contracts with one health insurance fund will be discussed as well as collective contracts with national statutory health insurance funds. The benefit of a general outline appeals especially in respect to the numerous new players and products in the health care market. The article will highlight that health apps can challenge existing legal market access and reimbursement criteria and paths. At the same time, these criteria and paths exist. In terms of a learning system, they need to be met and followed.

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Abb. 1

Notes

  1. Für eine detailliertere Betrachtung und Bewertung der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung s. auch Gregor und Schmidt [5].

  2. Aus Gründen der Wettbewerbsneutralität werden konkrete Beispiele nicht genannt.

  3. Auswertung GKV-Spitzenverband, 2016.

  4. Aufzählung nicht abschließend.

  5. Eine ausführlichere Darstellung der Marktzugangsvoraussetzungen s. auch Dettloff et al. [9].

  6. Details und Beschlüsse des Bewertungsausschusses und Erweiterten Bewertungsausschusses s. https://www.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/meldungen/einzelne_meldungen/videosprechstunde.jsp. Zugegriffen: 1. August 2017.

  7. Das Hilfsmittelverzeichnis ist nicht bindend im rechtlichen Sinne, allerdings entfaltet es eine marktsteuernde Wirkung, was von den obersten Gerichten in ständiger Rechtsprechung festgestellt worden ist. GKV-Spitzenverband, 9. Aug. 2017, https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/hilfsmittel/hilfsmittelverzeichnis/hilfsmittelverzeichnis.jsp. Zugegriffen: 1. August 2017.

  8. Folgende Personengruppen zählen laut Gesetz zu den Leistungserbringern: Vertragsärzte (§§ 77 ff. SGB V), Krankenhäuser (§§ 107 ff. SGB V), Heilmittelerbringer (§§ 124 ff. SGB V), Hilfsmittelerbringer (§§ 126 ff. SGB V), Apotheken (§§ 129 ff. SGB V), sonstige Leistungserbringer (§§ 132 ff. SGB V).

  9. Innovationsfonds: Übersicht der geförderten Projekte zu den Förderbekanntmachungen vom 8. Apr. 2016 und vom 11. Mai 2016, https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/, Zugriff 1. Aug. 2017.

  10. BfArM Innovationsbüro: http://www.bfarm.de/DE/BfArM/Org/Beratungsverfahren/Innovationsbuero/_node.html.

  11. U. a. Unterarbeitsgruppe „Apps“ der eHealth-Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit, eHealth Network der EU-Kommission.

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J. Gregor-Haack ist Referentin des GKV-Spitzenverbandes. Es besteht kein Interessenkonflikt im Sinne des Autorenleitfadens.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

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Gregor-Haack, J. Erstattung von Health-Apps durch die gesetzliche Krankenversicherung. Bundesgesundheitsbl 61, 328–333 (2018). https://doi.org/10.1007/s00103-018-2689-z

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