Rhein-Kreis Neuss Kartellamt ohne Bedenken bei Klinik-Fusion

Rhein-Kreis Neuss · Laut Einschätzung der Berliner Behörde spricht nichts gegen eine Verschmelzung der Kliniken.

 Patricia Mebes: "Das ist ein positives Signal."

Patricia Mebes: "Das ist ein positives Signal."

Foto: wilp

Noch ist nichts entschieden, doch die Zeichen für eine Fusion der drei kommunalen Krankenhäuser im Rhein-Kreis Neuss - Dormagen, Grevenbroich und das Neusser Lukaskrankenhaus - stehen nicht schlecht. Das Bundeskartellamt hat sich geäußert, und das früher als erwartet. Denn gerechnet mit einer Einschätzung der Fusionspläne hatten die Betroffenen erst im Frühjahr.

 Nicolas Krämer: "Freue mich über das positive Ergebnis."

Nicolas Krämer: "Freue mich über das positive Ergebnis."

Foto: Lukas

Doch wie Susanne Niemöhlmann, Sprecherin der Rhein-Kreis Kliniken, auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, habe die Behörde zu der informellen Anfrage, die ein Anwaltsbüro im Auftrag der drei Kliniken gestellt hatte, nun geantwortet. "Das Kartellamt hat mitgeteilt, dass es keinen Grund dafür sehe, einen Zusammenschluss der beiden Krankenhaus-Gesellschaften zu untersagen", sagte Niemöhlmann. Nach Einschätzung der derzeitigen Marktlage sei ein Wettbewerb durchaus noch gegeben, erklärte die Sprecherin die Stellungnahme der Behörde. Denn durch genügend andere Akut-Krankenhäuser in der näheren Umgebung würde keine den Markt beherrschende Position eingenommen. Dass in Zukunft eine Genehmigung zu erwarten sei, davon gehe die Anwaltskanzlei jetzt aus, so Niemöhlmann weiter. Doch bis dahin sei es noch ein weiter Weg. Denn nun müssten Stadt und Rhein-Kreis Neuss eine Unternehmensbewertung vornehmen, eine sogenannte Due-Diligence-Prüfung.

Die Geschäftsführungen der drei betroffenen Häuser jedenfalls zeigen sich sehr zufrieden mit den Ausführungen des Kartellamtes. "Das ist ein positives Signal, das wir aufgreifen, um den Weg weiter fortzuschreiten, den der Kreistag beschlossen hat", sagt Patricia Mebes von den Rhein-Kreis Kliniken. Und auch Nicolas Krämer, Geschäftsführer am Lukaskrankenhaus, ist guter Dinge. "Ich freue mich, dass das informelle Ergebnis des Bundeskartellamtes zu einem positives Ergebnis kommt und dass es keine Gründe für eine Untersagung eines Zusammenschlusses der beiden Krankenhausgesellschaften sieht." Dennoch betont er, dass damit noch nichts entschieden sei. "Bis zu einer möglichen Fusion ist es noch ein langer Weg. Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Einschätzung: Eine Verbundlösung bedeutet für das Lukaskrankenhaus und die Versorgung der Menschen im Rhein-Kreis Neuss eine gute Lösung."

Mit der aktuellen Einschätzung des Kartellamtes wird auch Dieter W. Welsink, Vorsitzender der CDU im Kreistag und einer der unüberhörbaren Befürworter der Krankenhaus-Fusion, zufrieden sein. Denn er hatte bereits im September des vergangenen Jahres gesagt, dass eine Wettbewerbssituation durch die Krankenhäuser in Düsseldorf, Köln oder Mönchengladbach, die schnell und bequem zu erreichen seien, durchaus gegeben sei. Von einer marktbeherrschenden Position des angestrebten Krankenhaus-Verbundes könne daher überhaupt keine Rede sein. Diese Meinung vertrat auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der davon ausgeht, dass die defizitären Rhein-Kreis Kliniken 2019 eine schwarze Null schreiben.

(NGZ)
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