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60 Millionen für Klinik-Umbau

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Die Klinik am Chaumontplatz wurde schon mehrfach erweitert.
Die Klinik am Chaumontplatz wurde schon mehrfach erweitert. © Gesundheitszentrum Wetterau

Das Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim soll saniert und erweitert werden. Unter anderem soll das Bettenhaus größer werden.

Das Gesundheitszentrum Wetterau (GZW) hat Großes vor in Bad Nauheim. Der seit 2005 bestehende regionale Klinikverbund will das Hochwaldkrankenhaus am Chaumontplatz sanieren und erweitern. Erst vor kurzem hat das GZW diverse Planungsleistungen ausgeschrieben. Noch bis kommenden Montag können sich beispielsweise Ingenieurbüros melden, die die Tragwerksplanung übernehmen möchten.

Was im Großen und Ganzen geplant ist, kann man den Ausschreibungsunterlagen entnehmen: So soll nicht nur das Bettenhaus erweitert, auch der Zentral-OP sowie die Räumlichkeiten für die Sterilgutaufbereitung und die Intensiv- und Allgemeinpflege sollen saniert werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, alle Patientenzimmer mit Sanitäranlagen auszustatten, wie der Wetteraukreis im Dezember mitteilte. Der Landkreis und die Stadt Bad Nauheim sind, vereinfacht gesagt, die Gesellschafter des GZW.

Der Klinikverbund will nach Angaben der Kreisspitze rund 60 Millionen Euro in das Vorhaben investieren. Diese Zahl hatte der frühere Landrat Joachim Arnold vergangenen Dezember und Kreissozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (beide SPD) erst im Januar genannt. Ein stattlicher Teil soll durch Fördergeld von Land und Bund gedeckt werden. Man rechne mit 34 Millionen Euro, so Becker-Bösch. Außerdem habe das Land ein Darlehen in Höhe von 10 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Inwieweit die Stadt Bad Nauheim noch finanziell in der Pflicht sein wird, ist unklar. Sie prüft zurzeit, ob sie sich aus dem Klinikverbund zurückziehen soll.

Seit der Eröffnung des Hochwaldkrankenhauses 1935 wurde es bereits aufgestockt und mehrfach erweitert. Zuletzt entstanden dort vor sieben Jahren Neubauten für ein Facharzt- und Servicezentrum sowie eine interdisziplinäre Notaufnahme. Die neuerliche Erweiterung ist nötig, weil das GZW die stationäre Patientenversorgung für Bad Nauheim und Friedberg in der Kurstadt konzentrieren will. Am Bürgerhospital in Friedberg soll es dann nur noch ambulante Versorgungsangebote geben.

Um die Erweiterung zu ermöglichen, hatten die Stadtverordneten in Bad Nauheim im Mai 2015 beschlossen, eine rund 23 700 Quadratmeter große städtische Fläche an das Gesundheitszentrum Wetterau zu übertragen.

Vergangenen Dezember führte der damalige Landrat Joachim Arnold aus, die Baumaßnahmen am Hochwaldkrankenhaus dienten dazu, „die Wettbewerbsfähigkeit des GZW“ zu stärken. Ins gleiche Horn stieß unlängst der Erste Kreisbeigeordnete Jan Weckler (CDU), der bis zur Neuwahl des Landrats Anfang März dessen Amtsgeschäfte kommissarisch führt. Es sei von Bedeutung, dass das Hochwaldkrankenhaus dauerhaft in kommunaler Hand bleibe. Genau aus diesem Grund habe sich vor zwölf Jahren das Hochwaldkrankenhaus mit den Kliniken des Wetteraukreises in Friedberg und Schotten zum GZW zusammengetan.

Nähere Informationen zum Zeitplan der Bauarbeiten und Details will man in der Kreisverwaltung, bei der Stadt Bad Nauheim und dem GZW nicht verraten. Nach den gescheiterten Gesprächen über eine Kooperation mit den Lahn-Dill-Kliniken 2015 und den anschließenden Verhandlungen mit den Hochtaunus-Kliniken, die mancher hinter vorgehaltener Hand auch für gescheitert hält, geben sich die Gesellschafter und das GZW selbst vorsichtig.

Einzeln will sich niemand äußern. Alsbald werde es eine gemeinsame Pressekonferenz geben.
Dabei gäbe es die Chance, jetzt schon die eine oder andere kritische Stimme zu besänftigen. So geht zum Beispiel die FDP im Wetteraukreis davon aus, dass sich durch die Konzentration der stationären Versorgung in Bad Nauheim „die Bettenzahl des GZW insgesamt verringern wird“. „Für die Kreisstadt wäre es nicht förderlich und positiv“, sagt Friedbergs Bürgermeister Dirk Antkowiak (CDU). Immerhin habe Friedberg auch fast 30 000 Einwohner.

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