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Klinikum Herford: Pläne für Kinderklinik werden konkret

Auch in eine neue Krankenpflegeschule soll noch im ersten Halbjahr investiert werden

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Blick aus dem 9. Stockwerk auf die Fläche der künftigen Kinder- und Jugendklinik. Noch stehen hier Baucontainer und -wagen. | © Peter Steinert

Blick aus dem 9. Stockwerk auf die Fläche der künftigen Kinder- und Jugendklinik. Noch stehen hier Baucontainer und -wagen. | © Peter Steinert

17.02.2018 | 17.02.2018, 06:00

Kreis Herford. Kaum ist der 68 Meter hohe Baukran zur Modernisierung des Bettenhauses demontiert worden, verdichten sich am Klinikum Herford die Pläne für weitere Investitionen.

 Sie betreffen den Bau einer Kinder- und Jugendklinik sowie einer neuen Krankenpflegeschule. Für Erstere muss die Finanzierung, für Zweitere der Standort ermittelt werden. Noch vor den Sommerferien könnten dafür die Eckdaten stehen.

Ganz oben auf der „To-do"-Liste befindet sich die Kinder- und Jugendklinik. Sie soll auf der östlichen Seite des 863-Betten-Hauses gebaut werden – in etwa dort, wo zuletzt der orangefarbene und den Komplex überragende Baukran gestanden hatte. Der Zugang würde, so die aktuelle Planung, gegenüber vom heutigen Haupteingang auf Seite der Straße „Auf dem Dudel" angelegt.

"Noch fehlt die verbindliche Finanzierungszusage des Landes NRW"

Zweckmäßig: Die Pläne für eine neue Kinder- und Jugendklinik am Klinikum Herford liegen vor. - © HDR GmbH
Zweckmäßig: Die Pläne für eine neue Kinder- und Jugendklinik am Klinikum Herford liegen vor. | © HDR GmbH

Geplant wird mit einem Budget von 17,5 Millionen Euro. Einen Teil davon soll das Land NRW beisteuern. Lediglich die Höhe sei offen, so Vorstand Rudolf Küster. „Es gibt eine Absichtserklärung des Landes, wonach der Ausbau und die Modernisierung der Kliniken unterstützt werden soll. Es fehlt allein die verbindliche Zusage."

Der Diplom-Ingenieur hofft auf verschiedenen Ebenen auf Unterstützung. Eine Ebene ist der direkte Draht nach Düsseldorf über den Herforder Landtagsabgeordneten Stephen Paul.

Der Freidemokrat will kommenden Montag mit der gesundheitspolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Susanne Schneider das Klinikum besuchen. Zur Sprache wird unter anderem die Finanzierung kommen.

Stephen Paul: „Die Landesregierung fördert solche Projekte ab diesem Jahr nicht mehr pauschal, sondern gezielt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch Herford von dieser Förderung profitiert." 2020 soll die Kinder- und Jugendklinik betriebsbereit sein.

Im April Zusage des Verwaltungsrates erwartet

Ungeachtet dessen entwickeln sich die Planungen für die Kinder- und Jugendklinik weiter. Zur nächsten Sitzung des Verwaltungsrats am 10. April werden Ergebnisse sowie eine Zusage durch den Vorstand unter Landrat Jürgen Müller erwartet.

Bis dahin sollen auch die Pläne zur Krankenpflegeschule konkreter sein. Küster sieht drei mögliche Optionen. „Entweder bauen wir auf der grünen Wiese, oder wir gehen mit der Krankenpflegeschule auf den Bildungscampus. Oder wir ziehen in die Meierfeldschule, die ohnehin bald leer steht, weil die Hauptschule in Herford ausläuft."

Die letzte Option favorisiert Rudolf Küster. „Dort hätten wir vorhandene Klassenräume, die lediglich technisch aufgerüstet werden müssten. Aufwändiger gestaltet sich ein Umbau auf dem Bildungscampus mit den früheren Kasernenblocks. Jetzt geht es darum, was Wille der Stadt ist und was sich für uns rechnet", sagt Küster wohlwissend, dass die Stadt den Bildungscampus und die Konversionsflächen auf dem Stiftberg weiter beleben will.

"Wir sind uns mit Bünde einig, dass wir eine gebündelte Ausbildung brauchen"

Dazu wird es voraussichtlich kommen, da die Stadt andere Pläne für das Meierfeld hegt. „Die Schule steht nicht zur Verfügung und durch einen Bau auf der grünen Wiese würden wir weitere Flächen versiegeln, was nicht unser Ziel sein kann. Wir sind uns mit Hans-Ulrich Sorgenfrei (Geschäftsführer Lukas-Krankenhaus Bünde, d. Red.) einig, dass wir im Kreis eine gebündelte Ausbildung brauchen", stellt Landrat Jürgen Müller klar.

Es läuft damit alles auf den Bildungscampus hinaus, wo seit vergangenem Wintersemester ohnehin die Fachhochschule für Finanzen (FHF) angesiedelt ist. Und wo künftig zu den etwa 500 FHF-Studierenden die auszubildenden Krankenschwestern und -pfleger hinzu kämen.

Rudolf Küster: „Derzeit bilden wir 145 Kräfte aus. Es gibt Vereinbarungen, wonach sich das Bünder Lukas-Krankenhaus, als auch das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen anschließen, so dass wir dann 300 Auszubildende hätten."

Dass in diesem Jahr auch die betagten Aufzüge schrittweise und bei laufendem Betrieb erneuert werden, ist auf der Vorstandssitzung am vergangenen Donnerstag fast schon ein Nebenaspekt gewesen – eine Million Euro will das Klinikum Herford dafür investieren.