Städtisches Klinikum: Wir sind jetzt ein Konzern
Blick von der Friedenswarte auf das Städtische Klinikum Brandenburg an der Havel.
Quelle: Rüdiger Böhme
Brandenburg/H. Erstmals definiert sich das städtische Klinikum in Brandenburg/Havel als Konzern und beansprucht für sich nach den Worten der Geschäftsführerin Gabriele Wolter: "Der Konzern Städtisches Klinikum Brandenburg ist der größte Arbeitgeber in der Stadt." Die Getriebebauer von ZF könnten sich zwar mit ebenso großem Recht an der Spitze sehen. Aber das Klinikum hat noch zwei Asse im Ärmel.
Der angesprochene Klinikum-Konzern steht auf drei festen Füßen. Kern des Konzerns ist das Krankenhaus in der Hochstraße, in dem zum Jahresende 1030 Menschen auf knapp 750 Stellen gearbeitet haben, 24 mehr als im Jahr zuvor. Zweitgrößte Tochtergesellschaft ist das Klinik Service Center (KSC) mit 398 Mitarbeitern, 18 mehr als 2016.
Im Gesundheitszentrum Brandenburg sind schließlich einschließlich Labor 196 Frauen und Männer beschäftigt, 16 mehr als ein Jahr zuvor. In der Summe ist die Zahl der Beschäftigten nach Konzernangaben von 1566 auf 1624 gestiegen und erreicht damit in diesem Punkt ZF-Niveau.
Zum Krankenhauskonzern gehören gesellschaftsrechtlich zwei Beschäftigtengruppen nicht, die aber im Klinikum oder sehr eng ans Klinikum gekoppelt arbeiten.
Kooperation mit Potsdam
55 Ärzte und Schwestern sind in der Kinder- und Jugendmedizin am Standort in der Hochstraße tätig. Formal sind sie im Klinikum Westbrandenburg beschäftigt, das die Krankenhäuser in Potsdam und Brandenburg/Havel vor einigen Jahren gebildet haben, um die Frühgeborenenstationen zu sichern.
Aktien hat der Konzern indirekt auch an den Frauen und Männern, die am hiesigen Standort für die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) arbeiten. Von den 19 MHB-Beschäftigten leisten 14 Forschungsarbeit im Klinikum. Sieben sollen Mitte März hinzukommen, wenn die Sozialmedizinerin Christine Holmberg ihre Professur an der MHB antritt.
Praxen auch in Premnitz, Rathenow, Bad Belzig und Golzow.
Mit seinem Gesundheitszentrum hat sich der Klinikumkonzern auch räumlich erweitert. Das Zentrum wird nicht nur gebildet von den Praxen im Neubau am Hauptbahnhof. Weitere zugehörige Arztpraxen finden sich in der Hochstraße, im Deutschen Dorf, am Handwerkerhof, in Kirchmöser und der Upstallstraße sowie außerhalb der Stadt in Premnitz, Rathenow, Bad Belzig und Golzow.
Zum Jahreswechsel hat der Klinikumkonzern die chirurgische Praxis von Frank-Olaf Truhn und die Kinderarztpraxis von Sabine Pauli in Kirchmöser in sein Gesundheitszentrum übernommen. Dort werden inzwischen in der Summe 135 000 ambulante Patienten im Jahr versorgt.
Von Jürgen Lauterbach
MAZ